Die Bedeutung der Unternehmenskultur
In dieser Episode diskutieren Katrin Stigge und Dan Bauer die Bedeutung der Unternehmenskultur. Sie teilen persönliche Erfahrungen und reflektieren über die Herausforderungen und Chancen, die eine positive Unternehmenskultur mit sich bringt. Themen wie Dialog, Veränderung, Führung und Diversität werden behandelt, um zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle Mitarbeiter gehört werden und sich wohlfühlen können.
takeaways
- Unternehmenskultur ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens.
- Ein guter Dialog ist nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen.
- Führungskräfte müssen die Stärken ihrer Mitarbeiter erkennen und fördern.
- Veränderung ist unvermeidlich und sollte aktiv gestaltet werden.
- Wertschätzung ist ein Schlüssel zur Motivation der Mitarbeiter.
- Diversity und Inclusion sind wichtig für eine gesunde Unternehmenskultur.
- Facilitation ist eine wichtige Fähigkeit für Führungskräfte.
- Jeder Mitarbeiter trägt zur Unternehmenskultur bei.
- Die richtige Kommunikation kann introvertierte Mitarbeiter unterstützen.
- Unternehmenskultur ist der Nährboden für Innovation und Zusammenarbeit.
Über uns:
- Dan Bauer: Innovativer Stratege, Berater und Sparringspartner mit frischem Blick auf Geschäftsstrategien. Mehr erfahren
- Katrin Stigge: Gründerin der Business Academy Animartes und Ausbilderin von Chiefs of Staff. Mehr erfahren
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Transcript
In unserer heutigen Folge nehmen wir das Thema Unternehmenskultur mal unter die Lupe und ich bin sehr gespannt, was Dan dazu einfällt heute. Bis gleich!
Katrin Stigge (:Lieber Dan, das Thema Unternehmenskultur habe ich mir gewünscht oder herausgezogen. Erzähl doch mal, ich muss mal fragen, wie oft warst du in deinem Leben schon angestellt?
Dan Bauer (:Schön. Ich freue mich auf die Folge. Ich war einmal angestellt als Angestellter und einmal als Minijobler in meinem Leben. bei der ersten Anstellung haben wir beide relativ schnell festgestellt, nee, das ist nicht so, dass es Ich war noch sehr jung.
Katrin Stigge (:Mhm.
Katrin Stigge (:Mhm.
Dan Bauer (:war gerade aus der Schule und aus meiner Ausbildung raus, wusste nicht so richtig, was ich machen soll und was jetzt so passieren soll. Und diese Zeit zu überbrücken, dass ich mein Business starte und da wusste, was ich tun wollte, habe ich gedacht, komm, dann arbeitest mal. Normal. Das war gut, dass wir das schnell beenden konnten. Und auch bei der, bei der, bei dem Minijob. Ich habe mich da nicht so beliebt gemacht, weil
Katrin Stigge (:Sehr gut.
Dan Bauer (:Ich möchte gar nicht verraten, wo ich gearbeitet habe, was ich gemacht habe. Ich fand diese Arbeit in sich so unsinnig. Und das ist nicht so nett. Heute als Erwachsener verstehe ich das. Da war ich wirklich unter 20. Da war ich noch nicht so reflektiert wie heute. Heute verstehe ich, es ist nicht so geil, Leuten, die den Job festhaben, zu sagen, dass der Job scheiße ist. Das ist nicht so nett.
Das habe ich heute verstanden, es tut mir auch irre leid, dass ich so doof war damals. Aber tatsächlich habe ich das einfach nur, ich habe einfach nur schwachsinnig gefunden, warum man das so macht. Und das war dann mein Minijob und habe den dann aber auch relativ schnell wieder sein lassen. Ja, entsprechend.
Katrin Stigge (:Mhm.
Katrin Stigge (:Ja, aber weißt du, gerade das sind ja, wer dazu hört, nicht? Bei jungen Menschen, die irgendetwas schwachsinnig finden und sich dann mal in die Reflexion begeben. Also ich hätte wahnsinnig gerne mit dir zu dem Zeitpunkt gesprochen und mir gedacht,
Dan Bauer (:Nee, das...
Ja, das wäre auch schön, weil ich hätte jemanden gehabt, der mir zuhört, das war damals aber nicht und wo wir dann schon bei Unternehmenskultur sind. Das war ein alter, ich sag mal Geschäftsführer. Er war es nicht im juristischen Sinne, sondern der Typ, der dafür verantwortlich war, sagen wir so, und der aus meiner Sicht eine Vollkatastrophe war.
Katrin Stigge (:Ja.
Ja.
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:Also wir beide haben uns auch gar nicht gemocht und auch gar nicht verstanden, weil wir einfach völlig andere Ansichten im Leben hatten. Und er war eher so der, der mochte Leute aus meinem Verständnis, die ihm einen Kaffee bringen. da bin ich, so strukturell bin ich ja nicht so der Richtige für. Ich bring dir voll gerne einen Kaffee, aber den bringe ich dir, weil ich dich mag. Dann bringe ich dir einen Kaffee, aber nicht, weil das zu meiner Rolle gehört, damit du mich magst.
Katrin Stigge (:ja.
Katrin Stigge (:Ja.
Katrin Stigge (:Ja, kann ich nachvollziehen. Unternehmenskultur hat ja auch nicht unbedingt nur was damit zu tun oder alle mögen sich. Ich finde es ja gerade sehr spannend, wenn es auch unterschiedliche Geister im Raum gibt, beziehungsweise Andersdenkende, die mich richtig provozieren, die mich irritieren. Weißt du eigentlich denn, dass ich mal Culture Development Manager im Konzern war?
Dan Bauer (:Das ist so, da bin ich ja falsch als Partner für.
Dan Bauer (:Kultur Development Manager. Das klingt schon so geil. hast du gemacht?
Katrin Stigge (:Ja, ich muss... Ich wollte gerade Luft holen, als Sie mir diesen Titel verpasst haben und sagen, wie jetzt? Kulturentwicklungsmanager? Meine Augen fingen schon an, sich nach hinten zu verdrehen und dann dachte ich, ne, stopp, vielleicht wissen die es selbst nicht. Ich mache das jetzt mal selber. Ich habe ja Lust auf Gestalten und ich dachte im zweiten Moment, das ist mein erstes politisches Amt als Kultusministerin, hätte mir auch noch gefallen.
Aber, weißt du, mir war schon immer klar, egal wer im Unternehmen arbeitet, wir tragen alle zur Atmosphäre des im Raum bei. Also wir sind alle Atmosphäriker, nicht? Und das geht nicht nur darum zu lachen oder nur zu meckern, sondern die Mischung macht es wieder. Und ich fand, ich finde das Thema mega beeindruckend, weil die Herausforderung eines CEO
Gehen wir mal von einem aus, der eine Vision hat und die auf die Erde bringen möchte und ein Team sich herum braucht, die so bisschen Verständnis haben für das Verrückte, was ihn oder sie ausmacht, aber auch einfach mitmachen und ahnen, da entsteht was richtig, wie nennst du das, Geiles? Das ist wirklich top und daraus dann den Erfolg gemeinsam gestalten, das fasziniert mich und
Da geht Lernen, also das permanente sich weiterentwickeln, Potentialentfaltung. Das sind all die Themen und dafür kann es mich nachts drei wecken und ich brauche dann keinen Espresso. Ich bin sofort voll da.
Dan Bauer (:Voll geil, Was würdest du... Jetzt haben wir ein bisschen Framing schon aufgemacht. Vielleicht könntest du dieses Framing wieder ein bisschen lösen, wenn ich dich frage, was heißt denn... Wann ist denn eine Unternehmenskultur für dich richtig gut? Was ist denn der Strebenswert? Was ist der Zustand, den man erreichen sollte in der Unternehmenskultur?
Katrin Stigge (:Mhm.
Katrin Stigge (:Das
Katrin Stigge (:Für mich ist ganz entscheidend ein guter Dialog und damit meine ich nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Zu der Fraktion gehöre ich nicht. Es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Es muss auch mal kontrovers über etwas gesprochen werden, aber nicht mit Fingerpointing und nicht mit einer Meinung hintendran, so nach dem Motto du bist doof, weil du eine andere Meinung oder Sichtweise hast, sondern
Aha! Also es ist wirklich mal ins Facilitäten führenden eine Neutralität. ich, weißt du, gerade zu Zeiten des Lockdowns, wo sich Meinung über Meinung entwickelt hat, merkte ich, hey, brauchen wir überhaupt eine Meinung oder geht es Sichtweisen? Du siehst es aus deiner Sicht, ich aus meiner und nur wenn ich einen Schritt zur Seite gehe, habe ich doch schon eine andere Sicht auf die Dinge, oder? Oder wenn ich mich aus dem Sitzen
Dan Bauer (:spannend.
Katrin Stigge (:Ins Stehen begebe habe ich schon eine andere Perspektive. Und das, diesen Raum zu öffnen, du weißt ja, ich nenne so etwas mein Faszinatorium, das ist so mein ganz persönlicher Ausdruck dafür. Aber das fasziniert mich und da kann ich auch einem Menschen zuhören, der vielleicht einfach mal raushaut, ich finde das alles total einen Schwachsinn, was ihr hier macht und ich bringe euch keinen Kaffee, so wie du damals.
Dan Bauer (:Hmm.
Dan Bauer (:Ja,
Dan Bauer (:So wie ich damals. Ich war da nicht so beliebt, glaube ich, aus Gründen. Aber tatsächlich ist das, ich sehe das auch so, was ich gerade sehr spannend finde. habe auch, wenn ich zu Corona zurückdenke, da habe ich auch wahrgenommen, dass es viele Meinungen plötzlich gibt. Und ich mich gefragt, wir sind ja in einem Land, wo wir auch eine Meinungsfreiheit haben und das auch alles toll ist und wir uns alle darüber freuen. Ich habe mich dann nur gefragt, nur weil du eine Meinung hast, ist halt die Frage, ob du sie aussprechen musst.
Katrin Stigge (:Mhm.
Dan Bauer (:Das ist halt so, auch im Unternehmen ist es so, ist halt die Frage damals, wenn ich jetzt zurückreflektiere, ich fand's, ich finde es heute nicht richtig, dass ich denen damals durch meine Haltung oder auch mit Sicherheit das, was ich gesagt habe, klar gemacht habe, dass ich deren Lebensinhalt, den sie dort als Arbeitnehmer haben, nicht gut finde. Das ist nicht nett, das ist nicht schön, weil ich die ja als Mensch damit auch in Frage stelle. Heute würde ich es anders angehen, heute würde ich vielleicht
Katrin Stigge (:Mhm. Mhm.
Dan Bauer (:konstruktiver, nein nicht vielleicht, ich würde heute konstruktiver damit umgehen und sagen, Freunde ich sehe das ist so und so und es entsteht immer die exakt gleiche Arbeit und da werden 20 Leute dafür beschäftigt, damit sie immer die exakt gleiche Arbeit machen. Vielleicht kann man das anders lösen, Problem, aber ich hätte nicht die Leute abgewertet und gesagt, das finde ich hier schwachsinnig, logischerweise würde ich heute komplett anders arbeiten. Aber dieses, dass sich was verändert, ist ja auch ganz oft nicht gewünscht.
Katrin Stigge (:Ja, ja.
Katrin Stigge (:Ja, das gehört dazu, genau.
Dan Bauer (:Da sind wir doch auch in Unternehmenskultur, oder?
Katrin Stigge (:Genau, Besitzstandswahrung. das ist ja auch okay. Gewisse Dinge sind ja auch, wie soll ich sagen, das ist ja auch ein Safe Space. Also gewisse Dinge finde ich durchaus schön, wenn die sind und bleiben. Aber die dürfen nicht den Erfolg und das Weiterentwickeln des Unternehmens verhindern. In einer früheren Folge haben wir beide uns über KI unterhalten und
diese Wahnsinnsgeschwindigkeit, da in Unternehmen entstehen kann, aber auch die von der Konkurrenz einfach kommen kann. Das dürfen wir nicht unterschätzen und deswegen dürfen wir nur aus Prinzip uns der Veränderung verweigern. Die passiert einfach und entweder geraten wir unter die Räder oder wir rollen mit.
Dan Bauer (:Absolut, ich hatte ein sehr, sehr, sehr, sehr, sehr schönes Gespräch auf einem Kreuzfahrtschiff. Und eigentlich war dieses Gespräch nur zustande gekommen, weil wir beide auf unseren Massagetermin gewartet haben. Da sitzt man halt da und dann quatscht man halt so. Und ich habe festgestellt, er ist Beamter, mag seinen Job, mochte seinen Job und hasst seinen Job. Und zwar in dieser Reihenfolge. Weil...
Katrin Stigge (:Ja genau.
Katrin Stigge (:Schön!
Dan Bauer (:Tatsächlich und jetzt kommen wir genau dazu, was Unternehmenskultur aus meiner Sicht tun sollte, es sollte zweckdienlich dem sein, was das Unternehmen vorhat. Und wenn es sich transformieren will, Unternehmen, aus Gründen ist das ja sinnvoll. Die haben mit Software gearbeitet, die du heute nicht mal mehr warten kannst, weil die Menschen, diese Software geschrieben haben,
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:Das mit einer Sprache geschrieben haben, die heute nur noch zwei Menschen können, die sind seit 40 Jahren in Rente. So, das funktioniert heute nicht mehr. Dass man die Systeme irgendwann mal umstellt, ist völlig logisch, völlig nachvollziehbar. Und jetzt kommt der Killer, der fand das auch begrüßenswert. Jetzt muss man sich vorstellen, der hat sein Berufsleben lang, der war jetzt, war schwer zu schätzen, ich schätze mal so Ende 40, Anfang 50.
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:Das heißt, er hat ja mindestens, sagen wir mal, so 20 Jahre lang, wo der seinen Job schon gut macht. Und plötzlich endet die Möglichkeit für ihn, seinen Job gut zu machen, weil eine Software eingeführt wird, die, und jetzt halte ich fest, ihm nicht erklärt wird. Die haben eine Software eingeführt in diesem Amt mit drei Buchstaben. Relativ kleines, überschaubares Unternehmen in Deutschland. Ich will da jetzt gar nicht so ins Detail gehen, ich will ja keinen Namen nennen.
Katrin Stigge (:machen wir nicht.
Dan Bauer (:Das machen wir nicht. Die haben dieses Software eingeführt. Du hast ungefähr eine Ahnung von der Komplexität dieser Software. Die haben drei Stunden Schulung bekommen. Ich habe gesagt, ja am Tag für drei Monate. Er sagt, nee insgesamt drei Stunden. Jetzt soll der also das, worin er vorher gut war, soll er plötzlich ...
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:in einem anderen Tool, dass er nicht versteht, wo er gar nicht weiß, was er jetzt tun soll, wo er hingreifen soll, plötzlich wird er in dem, was er gut konnte, einfach schlecht. Aber nicht weil er irgendwas getan hat, sondern weil sich die Bedingungen so drastisch verändert haben, er nicht mitgenommen wird. Das ist einfach richtig schlechte Führung. Da braucht es auch mit Unternehmenskultur nicht ankommen, weil wenn die Führung so schlecht agiert und dann in der Falle nur sagt, ja, kommen die drei Stunden, da reichen doch für so ein komplexes Tool.
Katrin Stigge (:Ja.
Katrin Stigge (:Ja, das...
Dan Bauer (:Ne, tun sie nicht. Und der sagt, du, ich mach jetzt hier meinen Job genauso, wie es ist. Ich hab denen mehrmals gesagt, ich kann das hier so nicht lösen. Und wenn die dann nicht wollen, dann gibt es halt keine Geschwindigkeit mehr und es gibt halt keine schnelle Reaktion mehr. Dann dauern halt aber auch solche Nachfragen einfach auch mal Monate. Und das ist dann da, wo wir hinfahren. Das ist jetzt in einem Amt, ich persönlich würde ja darauf Wert legen, dass man sagen dürfte, so als Bürgerschaft oder als Politik.
Nein, ihr ändert das jetzt und zwar sofort. Da bin ich so der Typ für. In einem Unternehmen würde ich sagen, macht das gerne so weiter, dann seid ihr in zwei Jahren nicht mehr da. Aber Unternehmenskultur, und das ist das, was ich damit feststellen möchte, Unternehmenskultur ist nur ein Boden, ist nur ein Nährboden, dem Dinge schön passieren können und auf dem man laufen kann und eine Wiese, auf der man sich bewegen kann. Aber die löst nicht alle Probleme, sondern es muss trotzdem die Struktur
Katrin Stigge (:Ja.
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:und die Führung trotzdem passieren können, aber auf dieser schönen Wiese. Das ist das, was ich noch ergänzen wollte.
Katrin Stigge (:Und jeder ist auf diesem oder in dieser Unternehmen. Jeder trägt dazu bei. Also ich meine, du kennst sicherlich Vorgesetzte oder Unternehmer oder auch Mitarbeitende, die kommen rein ins Unternehmen und die sind nicht so gut gelaunt wie wir beide aus irgendwelchen Gründen und tragen aber auch zur Atmosphäre bei. Und das, was du gerade gesagt hast, ich meine, du kennst es vielleicht auch, wenn etwas beim PC nicht funktioniert.
Das führt einfach bei mir ziemlich schnell mittlerweile. Mein zweiter Vorname ist Ungeduld.
Dan Bauer (:Ja, aber Technik soll funktionieren, ist nichts anderes da.
Katrin Stigge (:So sehe ich das auch und zwar zack zack, also ziemlich zackig, zz. wenn es aber dann nicht funktioniert und nicht funktioniert und nicht funktioniert und ich fühle mich auch noch extrem alleine gelassen. Also ich hoffe er hatte eine richtig feine Massage, die sei ihm wirklich gegönnt. Aber da geht das Thema Transformation oder Change, die Leute mit ins Boot holen, woher komme ich und ich
Dan Bauer (:Exakt.
Katrin Stigge (:finde, du hast ein sehr feinfühliges Zuhören. Du hörst ja nicht nur dem Jammern zu, sondern kannst auch wirklich erfassen, woher kommt die Person und woher geht die Person. Das ist eine Person von vielen.
Dan Bauer (:Absolut, Das ist auch einfach der Tatsache geschuldet, weil ich davon ausgehe, dass jeder intrinsisch motiviert ist, das Beste leisten zu wollen. Aber oft wirklich, also ich offen gestanden in dem Unternehmen, wo ich den Minijob hatte, alleine, weil ich meinen Vorgesetzten absolut nicht leiden konnte und ich auch damals schon schlecht fand, wie der geführt hat.
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:Schon alleine. Deswegen wollte ich gar nicht zur Unternehmenskultur positiv Beiträge betragen. Da hättest du mit mir machen können, was du wolltest. Ich wollte gar nicht, dass da eine gute Stimmung gibt. Und das macht es so tragisch, weil heute, ich bin ehrlich und offen mit sowas, heute kann ich deswegen aber nachvollziehen, hey, da gibt es Leute vielleicht in deinem Unternehmen, die wollen gar nicht, dass die Kultur cool ist. Aber nicht, weil die böse sind oder weil es schlechte Leute sind, sondern weil denen irgendwas im Unternehmen so missfällt.
Katrin Stigge (:Ja, guck und dann hast du.
Dan Bauer (:oder nicht passt, dass die einfach keinen Bock haben mitzurocken. Und das ist schade, weil die Menschen an sich können dafür noch nicht mal was oder sie sind nicht böse oder sie sind nicht demotiviert oder sie sind keine Low Performer oder so. Sie kriegen immer diesen Stempel aufgedruckt, der ist nicht nett, der gehört ihnen nicht. Sondern das sind Leute, die sind aus irgendeinem Grund halt nicht in der Lage oder haben gar keinen Bock sich da jetzt zu engagieren. Ich hatte ein anderes
Katrin Stigge (:Nein.
Dan Bauer (:ganz kurz ein anderes Beispiel, ein wundervolles. Ich hatte mit einer, ich, absoluten High Performerin zu tun, die so introvertiert war, dass die niemals etwas sagen kann. In Meetings nicht, danach nicht. Sie kann es nicht. Und dann habe ich mir einfach gedacht, komm, wir stehen jetzt beide mal hier in diesem Kaffeeautomaten, hörst das doch mal ein bisschen quatschen. So, wer bist du denn, was machst du denn? Aber so ganz locker, so nicht.
Katrin Stigge (:Ja.
Katrin Stigge (:Mh.
Dan Bauer (:Die hatte ein Problem mit Nähe und ich will auch gar nicht wissen, wo es herkommt. Es ist bestimmt schlimm, die erlebt hat dadurch. Aber die ist eine absolute Perle. Das ist ein Diamant. Das ist unfassbar. Die hat Sachen rausgehauen, wo ich mir gedacht habe, was, das sagst du aber nicht im Meeting. Ja, ich verstehe, dass du das nicht im Meeting sagst. Gott, aber du musstest eigentlich im Meeting sagen können, aber ich verstehe, du kannst das nicht sagen. Wie lösen wir dieses Problem? Die war brillant, wirklich.
Wahnsinn was die rausgehauen hat, aber sie war einfach von sich aus nicht in der Lage diese Performance auf die Straße zu bringen und dann muss ich als Führungskraft doch einfach nur das wahrnehmen können und verstehen können wie muss ich jetzt dafür sorgen dass die sich am wohlsten fühlt und nicht sagen ja dies ist halt die Stille.
Katrin Stigge (:So, ja, richtig, genau. Also das gehört auch zu Diversity and Inclusion, dass man sowohl Extrovertierte als auch Introvertierte im Raum
dazu bringt, etwas zu sagen, sich wohlzufühlen. Und du sprichst eine Fähigkeit an, es ist jetzt soweit, ich habe das schon vor 10 oder 15 Jahren gesagt, diese Future Skill heißt Facilitation. Ich habe damals schon orakelt. jeden Tag höre ich, genau, wer Facilitaten kann, und ich meine jetzt nicht moderieren und sagen, jetzt ist der Programmpunkt dann und jetzt ist der Programmpunkt dann, sondern Facilitaten heißt Unterschied.
Sichtweisen im Raum zu haben und zu hören wertschätzend. Was du machst, du bist ja, du gießt ja, ich weiß nicht wie viele Portionen Wertschätzung in die Situation, in dem du so sprichst, wie du gerade uns das erzählt hast. Und das finde ich total relevant, da könnten wir nochmal eine Folge machen oder mehr. Radikale Wertschätzung, wozu dient die?
in solche Räume aber auch Introvertierte und Extrovertierte reinzuholen. Weißt was ich festgestellt habe als Facilitator? Egal wie viele Leute da im Raum waren, das hat sich immer aufgeteilt, 20, 60, 20. 20 % der Leute im Raum fanden das Thema toll, waren so intrinsisch motiviert, waren bei der Sache. 60 % die waren so, ja, ab und zu gingen sie so in die Richtung, ist interessant. Und dann gingen sie mal wieder in die andere Richtung.
Das sind vielleicht die, die du gerade vorher beschrieben hast, die einfach keinen Beitrag leisten wollten. Weder zum Workshop noch zur Unternehmenskultur, deren größtes Problem war, dass sie auf dem Stuhl saßen mit vier Beinen. Sie saßen aber nur auf zwei, auf denen sie balancierten und das Wichtigste war, dass sie nicht umfielen. Und weißt du was ich, am Anfang meiner Facilitator -Karriere, oder am Anfang der Erfahrung, fand ich die immer sehr herausfordernd, weil ich spürte, die haben echt so
Katrin Stigge (:so Vibes in den Raum gebracht, mit denen konnte ich damals nicht umgehen. Irgendwann habe ich gecheckt, hey zum Glück machen die den Mund auf und ich kann mit ihnen in den Dialog gehen und das Tolle war, sie haben tatsächlich durch die Wertschätzung, die ich ihnen entgegengebracht habe und dieses recht neutralen Umgang, war das, es war okay. Ja, aber sprich mit mir, was gefällt dir denn nicht, dann sag doch deine Sichtweise dann.
gib uns doch deins dazu. Und das waren die tollsten Erlebnisse. Willst mal ein Beispiel hören? Das fand ich total toll. Ich hatte, wir haben eine Veranstaltung organisiert. Das war mein Projekt. Es ging das Thema Lernen und es sollte für Laboranten sein. Es ging ihr Lernen. Und wir saßen, ich glaube, 30 Leute im Raum und es ging darum, wir machen eine Veranstaltung und ich habe gesagt, hey, wir brauchen Moderatoren. Und es war dann irgendwie so,
Dan Bauer (:Ja, unbedingt ja, ein sehr.
Katrin Stigge (:Zum Beispiel hängt es ja im Raum, es moderieren immer die, die sowieso schon moderieren. Also Dan und Katrin und ich habe gesagt, nein, was haltet ihr denn davon? Wer von euch traut sich auf die Bühne und macht das? Und tatsächlich hat sich das ergeben und dann kam eine Laborantin und die zerrte ihren Laborantenkollegen mit zu mir und sagte, du Katrin, er ist total frustriert, weil er sich nicht weiterentwickeln kann und er ist ja nebenbei Theaterdirektor.
Wie spannend! er hat in seinem, das war sein Hobby sozusagen, der hat Theater gespielt und er war der Theaterdirektor dieser Truppe. Und ich habe nur gesagt, dich brauchen wir. Weil wenn wir jetzt Moderatoren aus den Laborantenreihen holen, die das vielleicht noch nie gemacht haben und eventuell so enden würden wie der Kollege, den du da vorher beschrieben hast. Hilf uns doch mit deinem Theaterdirektor -Mindset und mit den Fähigkeiten. Und du hättest mal diese Augen sehen sollen.
Dan Bauer (:Sehr geil. Sehr geil, absolut.
Katrin Stigge (:Instant Shining waren gesagt und er hat vor uns gestanden, also unten stand er, wir alle auf der Bühne und er hat uns Tipps und Tricks gegeben und so machst du das und so nicht und hat uns Atemübungen gezeigt und ich weiß noch, ich lief vor und zurück bei meinem Part und er sagt Katrin, du siehst aus, als ob du nicht auf der Bühne sein willst und als ob du auf der Bühne sein willst, beides. dachte, das stimmt und darf ich wenigstens hin und her laufen?
megatolle Tipps hat der uns damals gegeben. Da hat keiner mit gerechnet, aber das braucht einfach eine Offenheit und auch dem Motzenden oder dem Jammernden zuhören.
Dan Bauer (:Das ist das.
Dan Bauer (:Genau. Und Zuschauen. was du da beschreibst, ja genau, dass du dann genau seine Fähigkeit quasi als Theaterdirektor schon auch mitnutzen konntest. Bei der, die ich vorhin beschrieben habe, bei dieser Introvertierten auch. Ich bin dann zum Geschäftsführer und hab gesagt, unter uns, ist dir bewusst, was für ein Diamant das ist, oder hast du das noch nicht feststellen können? Und er sagt, nö, er denkt schon, dass die was drauf hat, aber so richtig hat sie das ja noch nie gezeigt.
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:Und ich habe gesagt, ist dir bewusst, dass es deine Aufgabe ist, das aus ihr rauszukitzeln. Es ist nicht ihr Job, das zu zeigen, weil wenn sie das nicht kann, dann kann sie das nicht, dann kannst du dann darauf warten. Du als Geschäftsführer bist dafür in der Lage und verpflichtet, dass du das aus deinen Leuten rausholst, weil sie wäre bereit ist, dir zu geben. Wenn du es aber nicht haben möchtest oder wenn du signalisierst, dass es dich gar nicht interessiert, wundere nicht, dass die nicht performt. Was haben wir gemacht? Es ist wirklich auch unter uns...
Katrin Stigge (:Bingo.
Katrin Stigge (:Ciao!
Dan Bauer (:Wir sind ja hier unter uns beiden. Wir sind quasi keiner. Wir sind hier unter uns. Ganz vertraulich. Ich hätte auch in dem Meeting nichts sagen wollen, weil mich der Vertriebler so genervt hat, weil er natürlich das exakte Gegenteil von ihr war, der ständig irgendwas gesagt hat und ständig nur präsent war. Aber auch immer so Inhaltslehrern. Man kennt es. Und ich kann sie voll verstehen, aber wenn sie dann auch noch ein Thema damit hat. Ich habe zum Geschäftsführer gesagt, welches Tool nutzt ihr denn zur Kommunikation?
Katrin Stigge (:Das ist ein Traum.
Ja.
Katrin Stigge (:Mhm. Mhm.
Dan Bauer (:Dann sagt er ja E -Mails. Dann sag ich, ihr schreibt euch im Team E -Mails. Dann sagt er, ja, wir sind ja nur 55 Leute, wir schreiben uns E -Mails. Ich sag, okay, wir können da was anderes ausprobieren. Jetzt haben wir zwischen ihm und ihr einfach mal Slack ausprobiert. Geht schnell, im Chat vor... Die hat rausgehauen, weil das ihr Format war. Da konnte sie einfach ihren Diamanten mal rauslassen. Das war ihre Möglichkeit. Die setzt sich nicht in Meetings und performt, sondern die performt dann per Slack.
Katrin Stigge (:Ja.
Ciao!
Dan Bauer (:Und so haben wir das bekommen. Und rat mal, wer superglücklich war. Natürlich, weil die zum ersten Mal gehört wurde. Zum ersten Mal hat jemand gesehen, wie brillant die ist. Und das ist einfach, das für mich gehört abschließend zu, das ist Unternehmenskultur. Guck dir als Führungskraft, als Geschäftsführer im Management, guck dir deine Leute an, die du da hast. Das sind geile Leute, die haben auch Bock. Aber du musst das halt holen und nicht verlangen, ja, wenn die hier arbeiten, dann haben die auch zu liefern.
Katrin Stigge (:Ciao!
Katrin Stigge (:Ja, und was ist das für tolles Mindset denn? Also das finde ich mega spannend. Also entweder soll ich meine Geschichte jetzt noch erzählen oder machen wir dazu ein extra Pod?
Dan Bauer (:Wir machen daraus eine extra Folge, weil wir sind schon bei 25 Minuten.
Katrin Stigge (:Alles klar, dann das nächste Mal zu introvertiert und extrovertiert. Ich mache Ihnen ein Geständnis. Tschüss.
Dan Bauer (:Bis dann. Genau. Tschüss.