Innovation, wer macht's?
In dieser Episode diskutieren Dan Bauer und Katrin Stigge die verschiedenen Facetten von Innovation in Unternehmen. Sie beleuchten die Herausforderungen, die mit Innovationsprozessen verbunden sind, und erörtern, wie Change-Management und die richtige Nutzung von Tools und Workflows entscheidend für den Erfolg sind. Zudem wird die Bedeutung von Strategie und Zielorientierung hervorgehoben, um Innovationen effektiv umzusetzen. Die beiden Gesprächspartner betonen, dass Innovation nicht nur notwendig ist, sondern auch mit einer Portion Liebe und Leidenschaft angegangen werden sollte.
takeaways
- Innovation ist ein vielschichtiges Thema, das unterschiedliche Perspektiven erfordert.
- Die Herausforderungen bei der Umsetzung von Innovationen können erheblich sein.
- Change-Management ist entscheidend für den Erfolg von Innovationsprojekten.
- Die richtige Auswahl und Nutzung von Tools kann die Produktivität steigern.
- Strategie bedeutet auch, zu wissen, was man nicht tun sollte.
- Innovation sollte immer einen klaren Nutzen für das Unternehmen haben.
- Die Wirtschaft ist oft hinter den aktuellen Anforderungen zurück.
- Ein effektives Workflow-Management kann Zeit und Ressourcen sparen.
- Die Faszination für neue Tools kann die Bereitschaft zur Veränderung erhöhen.
- Innovation ist nicht nur ein Prozess, sondern auch eine Frage der Haltung.
Über uns:
- Dan Bauer: Innovativer Stratege, Berater und Sparringspartner mit frischem Blick auf Geschäftsstrategien. Mehr erfahren
- Katrin Stigge: Gründerin der Business Academy Animartes und Ausbilderin von Chiefs of Staff. Mehr erfahren
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Transcript
Innovation, wer macht's? Oder wie gelingt Innovation? Dazu muss ich heute mal den Dan ausfragen.
Denn ich muss mit dir über Innovation reden. Also ich gebe dir mal ein ganz klasse Beispiel. Ich habe in der Weiterbildung zur Chief of Staff zwei Gruppen, die haben gleichzeitig angefangen oder zeitgleich. Die Montagsgruppe und die Dienstagsgruppe. Thema Innovation. Montags sagen sie mir sehr, sehr glaubhaft.
Dan Bauer (:Ich freue mich drüber.
Dan Bauer (:Hm?
Katrin Stigge (:Katrin, wir sind hier alle sehr, wir lernen alle gerne, wir gehen voran, wir sind innovativ, aber die Kollegen nicht unbedingt. Die Herausforderungen, die wollen sich nicht großartig verändern, teilweise wird sogar gemauert. Also das hat richtig Auswirkungen aufs Unternehmen, wenn man das mal nach vorne denkt, da sind so, ja, ist, die Bremsen einfach gefühlt und es fühlt sich nicht unbedingt lustig an.
Dienstags denke ich mir, komm ich hole mir jetzt noch ein paar mehr solcher Stimmen, aber das Gegenteil war der Fall. Die Stimmen sagten zu mir, Katrin, wir haben so viele Innovationsprojekte, wir müssen gerade mal ein bisschen eindampfen, weniger davon. Ein Beispiel war richtig gute Umsetzung von Innovationen und die dritte sagt, Katrin, ich bin in einem Start-up, ich bin umgeben von den jungen Wilden.
Und bei uns ist das, was morgens gültig ist, nachmittags schon wieder total veraltet. Hilfe, die sprechen eine Sprache, die ich nicht verstehe, die die Kunden nicht verstehen, innovieren die nicht am Bedarf vorbei. Also das sind so zwei völlig krasse Gegenteile, die sich da abbilden. Erlebst du das auch so? Was beobachtest du im Zusammenhang mit Innovation?
Dan Bauer (:Mhm.
Dan Bauer (:Ich beobachte gerade bei dir, dass man nach der These sagen könnte, wenn du Innovationen machen willst, dann Dienstags. Die logische Folge, lass Montag einfach weg, aber mach den Rest dann Dienstag, find ich total geil. Nein, aber ich
Katrin Stigge (:Die logische Folge,
Katrin Stigge (:Aber im Montagskurs, da sitzen ja auch Innovierer. Also nicht vergessen, die haben ja auch Bock, die müssen wir in den Dienst akut.
Dan Bauer (:Ja, klar. die sind ja per se Innovierer. Das bringt ja die Rolle und den Charakter des Menschen dahinter. bringt das ja automatisch mit. Was ich wahrnehme, ist, gibt so bisschen eine Möglichkeit, ich würde mich sogar trauen zu sagen, kann Innovationen und den Change dahin einfach sein lassen, indem man eine tragische Abkürzung nimmt.
Katrin Stigge (:Absolut.
Dan Bauer (:Und ich habe so den Eindruck, dieser Eindruck ist noch nicht absolut validiert, weil ich entweder dieser Eindruck bestehe, weil ich zu wenig Erfahrung darin habe oder der besteht, weil es doch funktioniert und zu wenige machen. Ich gebe dir ein Beispiel. Wir führen mal ein neues Tool ein, das uns krass hilft, das unsere Produktivität wahnsinnig steigert. Dann hast du wahnsinnig viele Menschen dich herum, die dann
keinen Bock drauf haben. einem echt nachvollziehbaren Grund. Die Arbeit ändert sich. Wenn ich vorher in meiner Arbeit gut bin und plötzlich ändern sich meine Werkzeuge und meine Arbeitsbedingungen, dann kann ich davon ausgehen, dass ich danach nicht so gut bin, wie ich vorher bin. Da habe ich keinen Bock drauf. Ich habe auf diese Veränderung keine Lust. Wenn man jetzt, und jetzt kommt die Abkürzung, aber feststellt, an welchen Stellen man gar nicht gut sein kann,
Katrin Stigge (:Richtig.
Dan Bauer (:Dann eröffnet das ein bisschen einen Spielraum im Sinne von, danach kannst du viel besser werden. Du musst das nur so und so angehen oder so und so machen. Und das ist so ein, ich weiß nicht, ob das hier bei uns Podcast schon mal zitiert hat, das war so eine wunderbare Schlüssel im Moment genau zu diesem Thema. Da spreche ich mit einem Beamten, die haben bei sich in der Behörde SAP eingeführt. Und was machen sie? Sie kriegen drei Stunden Schulung.
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:Für eines der komplexesten Tools, wir da draußen haben, kriegt er drei Stunden Schulung. Jetzt sagt er, was soll ich denn jetzt machen? Ich krieg hier Anfragen, wie soll ich die bearbeiten? Ja, nee, kann der nicht. Jetzt sagst du dem aber, und jetzt kommt der Knackpunkt, der hat auch keinen Bock darauf, dass sich seine gesamte Arbeitsumgebung und Werkzeuge ändern. Aber der sagt, wenn ich danach viel Produktivität erzielen kann, also viel produktiver sein kann, bei weniger Arbeitsleistung.
Da hat der total Bock drauf. Weil der ist gerade schon zu. Der ist mit 120 % voll mit seinem Zeug. Wenn der also mit einer neuen Lösung bei 60 % landen kann, hat der wieder Zeit, Luft zu holen. Da hat der ein Interesse daran. Das heißt, ich sage, die Abkürzung von Change, dass man Change-Prozesse nicht in der Organisationsstruktur, sondern so, wir führen was Neues ein, wir haben eine Innovation und dann machen wir mal einen Change daraus.
abkürzen kann, wenn man die Faszination vorher den Leuten schon entlockt.
Katrin Stigge (:was es sein könnte, was sie davon haben.
Dan Bauer (:Ja, wenn die das verstanden haben, warum das für die jetzt geil ist, das müssen die vorher verstanden haben. jetzt, Katrin, jetzt bin ich auf deine Meinung gespannt. Was ich wahrnehme ist, wir führen hier mal ein neues Tool ein, dann schreiben wir, der Belegschaft ist fertig, könnt ihr jetzt nutzen. Das schreiben wir denen per E-Mail. Das ist, sorry, so ist es, wie ich es wahrnehme. So, das, was ich gerade gesagt habe.
Katrin Stigge (:Ja, und auf einer anderen Ebene.
Katrin Stigge (:Ja, richtig. also ich meine, ich kenne mich mit Change ein bisschen aus. Ich finde es schon schön, ich muss ja deine Formulierungen noch feiern. Tragische Abkürzung für den Change-Prozess. Ich liebe es, wenn ich das schon gewusst hätte, ich damals meinem Mathe-Lehrer in der Klausur sagen können, ich habe eine tragische Abkürzung zur Lösung genommen. Lass mich in Ruhe mit dem Weg.
Dan Bauer (:Judo!
Dan Bauer (:Hahaha.
Dan Bauer (:Ja, genau. Ja, wir ticken doch so. Wir haben doch meistens schon eine Lösung. Ja, wir nehmen doch unsere Abkürzungen immer.
Katrin Stigge (:Und das finde ich so spannend, weißt du, ich stehe von Anfang an in der Lösung oder im Ziel und finde mich dort ein. Der Weg ist mir an sich ja teilweise wirklich egal. Aber ich finde das gut, was du sagst. Also die Faszination erkennen, was bringt es mir? Ich hänge bei einer ehemaligen Kollegin an der Wand oder an der Pin-Wand, so ist es richtig, mit dem Spruch, sei größer als dein Projekt. Und das bedeutet auch,
Wenn es weh tut, sei größer als dein Projekt oder geh auf die Metaebene und schau auf das Ganze. Was kann da noch drin stecken für mich? What's in for me? Also wirklich auf den Mehrwert und Nutzen geschaut und für mich gelingt Innovation. Auch im Austausch übrigens finde ich das sehr spannend. Ich bringe mir gerade im Selbststudium ein Projektmanagement Tool bei und das bedeutet, ich habe das ganz
zackig erfasst, wie das funktioniert, intuitiv, nicht? Bin ja schon ein pfiffiges Kerlchen, Komma Aber. Es gibt auch gewisse Dinge, die liebe ich und die muss ich jetzt anders denken. Und das ist dann schon wirklich etwas, das ist mühsam, das braucht ein bisschen Arbeit, da brechen mir auch meine mentalen Fingernägel ab, meine mentale Frisur wird zerstört, aber ich bin dazu bereit.
Ich weiß einfach, ich komme hinterher auf ein nächstes Level und ich bin natürlich auch neugierig, das muss man auch wissen. Also ich weiß noch nicht, was ich nicht weiß. Darauf lasse ich mich auch zusehends gerne ein. ja, ich kann das also absolut nachvollziehen, wenn Leute sagen, ich will nicht innovieren oder ich will nicht verändern. Aber wenn ihnen auch klargemacht wird, hey, das hat Auswirkungen nicht nur auf deinen Arbeitsplatz, sondern auch
Dan Bauer (:Mhm.
Katrin Stigge (:Unternehmen finde ich, ist da auch eine Verantwortung, auf die das Ganze gehoben werden muss. Fachkräftemangel und und und.
Dan Bauer (:Ich bin an der Stelle ein unfassbar großer Tool-Junkie. Das ist fast schon fatal. Wenn du mir mit einem neuen Tool ankommst und sagst, das kann das und das, bin ich gleich immer so fasziniert, dass ich sage, ich muss gleich einen ganzen Tag freischaufeln, ich will das Tool kennenlernen. Ich mache das nicht, weil ich es jetzt voll geil finde, Tools kennenzulernen. Dafür ist die User Experience bei den meisten Tools nicht cool genug.
Katrin Stigge (:...
Dan Bauer (:Aber ich mag was ich da rausholen kann. Und ich werde ja so oft gefragt, den jetzt mal im Ernst, wann schläfst du? Und ich sag, ey, erhoffengestanden, ich hab auch meine acht, neun Stunden Schlaf, kein Problem. Und das erziele ich, weil ich einfach in dem Rest so fucking schnell sein kann. Aber jetzt hier unter uns, wir sind hier unter uns, ne? Wir sind wieder unter uns. Das kann ich ja jetzt nur wegen den Tools. Nicht ich bin schnell, die Tools, ich kenn meine Werkzeuge.
Katrin Stigge (:Wir sind wieder unter uns. Vertraue mir das alles an jetzt,
Dan Bauer (:Ich bin halt verdammt schnell in dem Umsetzen, weil ich meine Werkzeuge einfach kenne und weil ich da halt Lust drauf hab, das auszuprobieren. Ich weiß, dass da nicht jeder so ticken muss, das völlig in Ordnung. Aber ich verstehe diese Leidenschaft, die du hast, ich will das jetzt ausprobieren, auch wenn da irgendwie Hürden drin sind und du musst deinen Arbeitsprozess neu ordnen und so weiter, verstehe ich alles. Aber wenn der Output besser ist und ich dann auch noch weniger zu tun habe, ja Bingo!
Katrin Stigge (:Mhm.
Katrin Stigge (:Also für mich war das Geheimnis, der Umstieg von Angestellter zu Unternehmerin hat tatsächlich auch in diesem Zauberwort Workflow gelegen. Also ich musste mir einige Workflows erarbeiten, ob das jetzt Aufzeichnung von Videos ist oder ein Linkedin live machen. hat alles immer, mal eben schnell machen bedeutet, okay, ich brauche eine Streaming Software, was heißt das und welche und überhaupt.
und nicht abhalten lassen, mit einer The Art of Amazement. finde, die Kunst des Staunens und des Staunen wollens. Man muss den Willen ja aktivieren, Tools nutzen zu wollen, neue Workflows zu etablieren, noch schneller zu werden, noch mehr Leben in die Stunden, in denen wir nicht schlafen, zu bringen. Das macht es ja spannend.
Dan Bauer (:Ich mag ja den Satz von Arnold Schwarzenegger so gerne, wenn du zu wenig Zeit hast, dann schlaf schneller. Das finde ich sogar, ich liebe diesen Satz einfach so sehr. Aber an der Stelle, schlaf schneller, ein Freund von mir hat mich angerufen und gesagt, Dan, wir haben hier gerade ein Problem in unserem Prozess, kannst du uns mal helfen? Ja klar, ich schalte mich ein in den Zoom-Call, dann bin ich bei der Prozessoptimierung dabei. Und jetzt soll ich aus meiner Brille einfach mal sagen, wo hackt es denn an dem Prozess, wo ist denn da was?
Katrin Stigge (:Ich krass.
Dan Bauer (:Und ich sage, erklärt mir erstmal, was das Ziel dahinter ist. Ja, wir wollen das und das damit erreichen. Dann sage ich, okay, und warum glaubst du das genau mit diesem Prozess zu erreichen? Also warum optimierst du an einer Stelle in diesem Prozess, obwohl du den Prozess vielleicht überhaupt nicht brauchst? Ja doch, den brauchen wir. Okay, warum braucht ihr den Prozess denn so? Ja, weil wir so arbeiten. Ach so, schon immer, Also weil wir das schon immer machen. Ne, ne, ist klar.
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:Hätte ich gesagt, jetzt mal kurz, wenn du dein Ziel erreichen willst, dann musst du doch eigentlich nur das und das tun. Du brauchst den Prozess an sich überhaupt nicht, oder? Dann sagt er, ja, an sich stimmt so. Dann sag wenn du jetzt hier vorne dran bei den ersten zwei Stellen noch das und das Tool angliederst, dann können die das auch noch automatisch, was jetzt drei Mitarbeiter von dir machen. Ja gut, dann müssen wir das ganz umstellen. Ja, ja, dann müsst ihr das ganz umstellen.
Deine drei Mitarbeiter freuen sich in Loch im Bauch, weil die mehr Freizeit haben, weil die mehr Kapazität haben, die geilen Sachen in ihrem Job zu machen und nicht immer das, was in einem Prozess notwendig ist. Ja, aber dann müssen wir das jetzt alles umbauen. Ja... Tragische Ab... Was willst du jetzt haben? Willst du, ich dich vollsülze und sag, da könntest du noch 4 % aus deinem Prozess rausholen? Oder wenn ich dir sage, du kannst 400 % aus deinem Prozess rausholen, wenn du den Prozess weglast?
Katrin Stigge (:Ja, ich sag nur tragische Abkürzung.
Katrin Stigge (:Ich sage, siehst du Teller weglassen, dann können wir auch nicht über den Tellerrand gucken.
Dan Bauer (:Teller, wer lag dieses Scheiß Teller weg? Und an der Stelle, eines meiner Lieblingswörter, ich wollte ein ganzes Buch darüber schreiben, bis mir aufgefallen ist, ich habe einfach die Zeit, nicht ganze Bücher zu schreiben, deswegen schreibe ich ein halbes Buch darüber, über Aufgabenhygiene. Ich liebe dieses Wort Aufgabenhygiene. Jeder Geschäftsführer, jede Geschäftsführerin, die zu mir kommt und sagt, denn wir können einfach bald nicht mehr. Dann sag ich, cool, was heißt das denn?
Katrin Stigge (:ganz schön!
Katrin Stigge (:glaubhaft.
Dan Bauer (:Wir sind einfach so zu. Meine Mitarbeiter laufen weg. sind alle so zu. Ich arbeite bei 200%. Ich kann nicht mehr. Cool. Lass mal auf deine Aufgaben schauen. Lass mal gucken, ob Innovation notwendig ist, das zu erreichen, du möchtest. Man kann auch innovieren, weil man innovieren möchte.
Katrin Stigge (:Ja, das klingt cool.
Dan Bauer (:Das klingt wirklich, wir machen hier Fancy Shit und wir sind hier total smart und kreativ. Ja, du hast aber mit deinem Unternehmen was vor und wenn dich die Kreativität nicht dahin bringt, was du eigentlich mit deinem Unternehmen vorhast, dann bitte gründe ein Innovation Lab. Da sind Mitarbeitende nur dazu da, kreativ zu sein. Dann mach das, aber halte das auf seinem Unternehmensprozess weitgehend raus. Und ich stelle fest,
dass ganz viele fancy Ideen, und ich hab da meine eigene Nase in der Hand, ganz viele fancy Ideen, ich jetzt auch noch umsetzen könnte. Nein, lass mal sein. Wenn dich das nicht an dein Ziel bringt, näher, schneller, irgendwas, lass das mal sein. ist einfach, you know.
Katrin Stigge (:Ja, und das ist eine bittere Erfahrung, das kenne ich auch. Ich sprudle vor Ideen, ich habe ein Fach, das heißt Wiedervorlage. Dort sind meine ganzen Notizen, wenn du das so sagst, könnte da durchaus für einige Aspekte was drin sein, richtig, nicht? Also da sind die Dinger drin, wo Menschen gesagt haben, ja, ja, ich melde mich wieder, ja, ja.
Dan Bauer (:Das ist Hassfach.
Dan Bauer (:Ja genau, habe ich schon keinen Bock drauf. Ja, richtig, genau, richtig.
Katrin Stigge (:Werner sagt, ja, heißt leck mich am Arsch. wissen wir. Aber auch eben ganz viele Ideen und ich könnte ja noch und ich könnte ja noch. das ist ja, könnten wir alle, aber hätte könnte, wäre nein.
Dan Bauer (:Ja.
Dan Bauer (:Ja. Katrin, kennst du diese To-Do-Listen, die du in einem halben Jahr wegschmeißt, weil die Aufgaben, da drin stehen, gar nicht mehr relevant sind und dann neu anfängst? Kennst du das auch? Dass es Aufgaben hier geht,
Katrin Stigge (:Natürlich, Und das tut aber dann in dem Moment wirklich gut. Also ich kann auch sehr gut Sortierhilfe sein und einfach mal alles wegschmeißen. Einfach mal wieder bei Null anfangen, aufatmen und schauen, hey, was steht denn überhaupt an? noch mal zurück zu meiner Frage. Also Innovation, wer macht es? Innovation, wie gelingt es? Es ist also auch ganz, ganz viel mit
Dan Bauer (:Mmh.
Katrin Stigge (:Weglassen, wenn ich das gerade höre?
Dan Bauer (:Strategie ist zu wissen, was man nicht machen soll.
Katrin Stigge (:mal und dann auch mal wirklich ein bisschen radikaler nicht nur einzelne Aufgaben in Frage stellen, sondern vielleicht mal wirklich von Null an neu denken. Also was ist das Ziel, was du gerade gesagt hast? Also bei Null anfangen, zu schauen, was will ich eigentlich erreichen ohne den Prozess.
Dan Bauer (:Wo willst du überhaupt hin? Also Innovation wozu denn ist eigentlich eine richtige Frage. Nur weil wir dann innovativ und irgendwie fancy sind? Nö. Ja, aber das erwartet doch der Kunde von. Nein, der Scheiß erwartet der. Der erwartet, dass er gut bedient wird. Der erwartet, dass er solide bedient wird. Punkt. Der braucht keine Innovation. Ja, aber wir müssen doch am Wettbewerb mithalten. Wir müssen doch am Markt mithalten. Ne, musst du nicht. Du musst dafür sorgen, dass das, was du richtig gut kannst, du am besten kannst.
Katrin Stigge (:Ja.
Katrin Stigge (:Mhm.
Katrin Stigge (:Mh.
Katrin Stigge (:So.
Dan Bauer (:Punkt. Du musst nicht hinterherhächeln, du musst nicht der Tollste und Neueste und das muss überhaupt nicht sein.
Katrin Stigge (:Und weißt du, ich fand irgendwann mal Innovation, warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt, so nah. Das ist so eine von den, das sagt unser Freund Goethe. Und da steckt sehr viel Wahrheit drin, wie ich finde. Die Lösung ist nicht unbedingt weit weg. Das kann eine Innovationstechnik sein, die nicht so schmerzhaft ist, aber eben auch Nutzen und Mehrwert bringt für das, was es gerade geht.
Dan Bauer (:Check.
Dan Bauer (:Das ist auch ein bisschen eine philosophische Frage, weil auf der einen Seite kriegst du im Management ja ständig eingebläut, ja, du musst dich innovieren, du musst nach vorne gehen und Digitalisierung und weiß ich nicht alles. Und auf der anderen Seite, ganz offen gestanden, Stabilität und Verlässlichkeit ist das, was gerade am wichtigsten ist. Und das kriege ich nicht, wenn ich ständig nur neue Sachen aufreiße. Was ich aber machen muss, und vielleicht ist das ein Missverständnis da draußen,
Was ich machen muss, ist, ich muss zeitgemäß arbeiten. Aber das heißt nicht, dass ich neu arbeiten muss. Ich muss kein Pionier sein. An meiner Stelle hier übrigens an alle Pioniere. Lass das. Werde zu gut performen, aber bitte lass Pionier da sein. Das ist so schmerzhaft, das ist so unsinnig. Weil Pionier, Pionier sein bedeutet, du bist immer deiner Zeit völlig voraus. Niemand versteht, wovon du da redest.
Niemand will haben, was du da redest. Sei einen Tick dahinter. Also immer noch ganz vorne dran. Und wirklich anschiebend und impact. Aber pionier ganz vorne an der Stelle. Das ist eigentlich totaler Quatsch. Das ist eigentlich... You know.
Katrin Stigge (:Hey, ich habe gerade noch, also für mich ist etwas Pionier sein, ich habe Spaß dran. Ich finde das eine richtig feine Sache, aber jetzt muss ich mal gerade überlegen, wo stehe ich denn? Bin ich ganz vorne oder bin ich einen Schritt dahinter? Vielleicht ist da so ein...
Dan Bauer (:Ja genau. Du bist dahin, du bist schon an der richtigen Stelle, weil du Leute mitnimmst. Wenn du völlig als Freigeister vorne, als Pionier unterwegs bist und Sachen anschiebst, dann weiß ja meistens noch gar keiner was davon. Du treibst ja Dinge voran, die die zwar nach vorne sind und die zwar auch neu sind, aber die man sich schon vorstellen kann. Also bist du genau an dem Sweet Spot.
Katrin Stigge (:Ja, das stimmt. Okay, cool. das ist dann nicht mehr Pionier in deinem Verständnis, sondern fast Pionier oder wie heißen sie? Trendsetter, First Mover, sowas. Ja, das natürlich immer sehr gerne. weil da... Bitte?
Dan Bauer (:Ja sowas. First Mover Trendsetter auf jeden Fall.
Genau. Und wenn du dir jetzt anschaust, sorry, bei der Modernisierung, ich bin in Unternehmen eingeladen worden, sagen, also kannst du einfach mal zugucken. habe ich Shadowing gemacht. Shadowing ist unfassbar cool. Du setzt dich rein, guckst einfach mal zu. Und das machst du über mehrere Tage und danach gibt es einen Bericht und dann gibt es danach eine Unterhaltung. Und ich schaue dazu und es hat mir einen halben Tag völlig gereicht. Da habe ich gesagt, wir brauchen das gar nicht mehrere Tage. Ich weiß schon, wo wir ansetzen.
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:Und die haben das so gemacht, dass die immer eine Idee entwickelt haben, auch im Team. Und dann haben sie die im Team besprochen und dann haben sie dann eine Entscheidung getroffen und dann sind sie in die Umsetzung gegangen. Und dann haben sie sich wieder getroffen und dann sind sie wieder in die Umsetzung gegangen und dann haben sie sich wieder getroffen. Ich muss dir gar nicht sagen, dass diese sich immer treffen. Das hat einen Zeitverlust unfassbar. Dann habe ich gefragt, was ist der Grund, warum ihr euch immer trefft?
Und dann ist mir aufgefallen, wie sollen wir denn sonst miteinander besprechen, wer jetzt was macht? Ach so, das funktioniert heute anders. Dann habe ich denen ein Tool vorgestellt. In diesem konkreten Fall war es Monday. Wenn du mit Monday einen Task einfügst, kannst du den direkt zuweisen an eine andere Person. Dann weiß diese andere Person automatisch davon, dass sie dafür jetzt zuständig ist und kann weitermachen. Da muss ich kein Meeting für haben, da muss ich keinen Slack schreiben, muss ich... Weißt du was ich meine? Da muss ich...
Katrin Stigge (:Ja, ohne Meeting.
Dan Bauer (:nicht kommunizieren, sondern die Person weiß dann. Wenn ich mich jetzt einmal treffe und sage, wir haben das jetzt vor, los geht's. Und dann wird zugewiesen und dann wird bestätigt im Sinne von, ich habe dieses hier fertig gemacht, dann kann ich da reinhacken an der Stelle, wo ich gerade stehe, ich habe hier ein Problem. Dann weiß es die andere Person automatisch, weil die ja da drin getaggt wird. So zu arbeiten bedeutet eine absolut krasse Geschwindigkeit.
Katrin Stigge (:Ja.
Dan Bauer (:Und das wussten die einfach nicht. Dann haben wir dieses Tool eingeführt, die waren unfassbar glücklich und ich habe festgestellt, Produktivität aus einem Unternehmen rausholen ist... kinderleicht.
Katrin Stigge (:Ja, das ist es. Spannend finde ich übrigens auch, was du gerade sagst. Du leitest das gerade mit diesem Tool her. Als ich aus dem Konzern raus, rein in die Selbstständigkeit bin, habe ich natürlich meine Vokabeln behalten.
Dan Bauer (:Ja.
Katrin Stigge (:Und ich sprach immer weiter munter von Projekten und wir wollten eine Veranstaltung gemeinsam organisieren und ich sag ja tolles Projekt und dann kam irgendwann so ein leerer Blick. Mal einen Schritt zurück. Wisst ihr was ein Projekt ist?
Dan Bauer (:Ja.
Katrin Stigge (:Sie antworteten irgendwie nur mit dem leeren Blick ohne Buchstaben in meine Richtung zu schicken und ich merkte, aha, diese Projektdenke, liebe Projekte, ich mag das einfach, wenn es einen Anfang hat und ein Ende und irgendwas Neues entsteht. Aber diese Denke ist da draußen, so habe ich es damals bezeichnet, die ist noch gar nicht überall da. Ob das jetzt das...
das Gelingrezept überhaupt ist, das kann ich auch nicht sagen, aber es hat mir extrem geholfen, Dinge zu klastern in meinem Kopf und dann nochmal anders mit Menschen zu reden.
Dan Bauer (:Das ist das Geile daran an Leuten wie uns, die so Bock haben auf Wirtschaft und auf die Leute da drin und auf die Unternehmen. Die Wirtschaft ist einfach 20 Jahre lang zurück. An dem, man heute braucht, heute arbeitet, ist die gesamte Wirtschaft gemessen einfach 20 Jahre lang zurück. Und das Allergeilste daran ist, wir beide müssen ja gar nicht Pionier im Sinne von wir stehen da ganz vorne. Wie willst du die Leute denn mitnehmen?
Die, die, die, die, genau, du musst ja immer an der Stelle sein, wo du die auch mitnehmen kannst, wo du die auch, wo die auch verstehen, was es geht. Und das ist so geil, Firmen heute so zu bauen, wie sie heute sein sollten in dieser volatilen Welt. Das ist so einfach und gleichzeitig ist es so komplex. Und das ist einfach, das sich anzuschauen, wie man das in dem Unternehmen jetzt gerade gestalten kann, damit da richtig schön Zug rein kommt. Das ist, ich liebe es, ich find's einfach total geil. Ja.
Katrin Stigge (:Schön. Und so gelingt Innovation. Innovation ist Liebe. da mal ein kleines Philosophisch. Ja, guck mal.
Dan Bauer (:schön! Fühle ich? Ja.
Katrin Stigge (:Ja, sehr schön. In jedes Rezept gehört eine Portion, eine Prise Liebe. Gehört in jedes, ob Innovation nötig ist oder nicht. Auch Innovation weglassen, weil was anderes dran ist, durchaus okay. Denn es war mir mal wieder ein Fest. Vielen Dank.
Dan Bauer (:Mir auch. Ich ziehe meinen Hut.
Katrin Stigge (:Sehr schön.
Dan Bauer (:Bis zur nächsten Folge.
Katrin Stigge (:Bis dann!