Leben am Limit - Wenn der CEO der eigene Mann ist
Leben am Limit ist das zentrale Thema dieser Episode, in der Tamara Weber über ihre Erfahrungen in einem Familienunternehmen spricht, in dem ihr Mann gleichzeitig ihr Chef ist. Sie beschreibt die Herausforderungen und Chancen, die sich aus dieser besonderen Konstellation ergeben, und betont die Bedeutung von Kommunikation in der Beziehung sowie im beruflichen Umfeld. Tamara reflektiert über die unterschiedlichen Rollen, die sie sowohl im Unternehmen als auch in ihrer Familie einnimmt, und wie sie es schafft, ihre Identität in beiden Welten zu navigieren. Die Diskussion beleuchtet auch, wie Entscheidungen getroffen werden und welche Werte sowohl im Business als auch im Privatleben eine Rolle spielen. Zudem wird der Aspekt der Innovation und die Notwendigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, thematisiert, während Tamara ihren Weg zur Chefin und die damit verbundenen Herausforderungen schildert.
Takeaways:
- Die Herausforderung, im Familienunternehmen zu arbeiten, erfordert eine klare Kommunikation über Rollen und Erwartungen.
- Es ist wichtig, zwischen beruflichen und privaten Entscheidungen zu unterscheiden, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Die Balance zwischen Arbeit und Privatleben kann durch getrennte Urlaube und persönliche Rückzugsmöglichkeiten erreicht werden.
- Innovationen im Unternehmen werden schnell umgesetzt, sobald eine Entscheidung getroffen wird, was Effizienz steigert.
- Die Rollenverteilung in der Familie beeinflusst, wie Entscheidungen im Unternehmen getroffen werden.
- Ein gutes Familienunternehmen erfordert Verständnis und Geduld, um Reibungen im Arbeitsumfeld zu managen.
Über uns:
- Dan Bauer: Innovativer Stratege, Berater und Sparringspartner mit frischem Blick auf Geschäftsstrategien. Mehr erfahren
- Katrin Stigge: Gründerin der Business Academy Animartes und Ausbilderin von Chiefs of Staff. Mehr erfahren
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Transcript
Leben am Limit, was für ein spannendes Thema für unseren unkonventionellen, magischen Podcast.
Host:Lass uns mal in das Thema eintauchen mit Tamara Weber, magisch unkonventionell mit Dan.
Speaker B:Bauer und Katrin Sticke.
Host:Hallo liebe Tamara, du hast uns ein ganz spannendes Thema mitgebracht.
Host:Leben am Limit.
Host:Was heißt denn das für dich und in deiner Situation?
Host:Erzähl einfach mal.
Tamara Weber:Leben am Limit heißt für mich oder in meiner Situation, ich kann zwar die Bürotüre schließen und die Haustüre öffnen, aber ich muss vom Tag nichts erzählen, denn mein Chef ist mein Mann und somit weiß er schon genau alles, was am Tag passiert ist.
Tamara Weber:Und ich brauche mich bei ihm auch nie darüber beschweren, ob ich einen Chef habe, der mir heute nicht zugehört hat oder mich mit ihm freuen, was ich für einen Superchef habe, denn er weiß es eigentlich schon täglich.
Host:Also ein ganz, wie soll ich sagen, klassisches Familienunternehmen.
Host:Und es gibt also jede Tür, die du öffnest oder schließt, führt immer wieder in Familie oder unternehmen.
Host:Ganz besondere Herausforderung.
Host:Ja.
Host:Was gefällt dir daran?
Host:Was ist das tolle an dieser Situation?
Tamara Weber:Also das tolle ist, ich kann mir, also ich kann Cherry picking, ja, als die Kinder klein waren, war das super.
Tamara Weber:Wenn du drei Wochen Wimpocken hast, bei welchem Arbeitgeber kriegst du denn das locker durch?
Tamara Weber:So war ganz klar, bei mir funktioniert das einfach mal so.
Tamara Weber:Ich habe mir das ganze fünf Jahre lang angeguckt.
Tamara Weber:Also fünf Jahre habe ich mir wohl überlegt, ob ich hier Lady Di mach und Prinz Charles heirate und ihn nur mit diesem Königreich kriege.
Tamara Weber:Oder ob ich sage, naja, er ist ja ganz nett, aber den Rest brauche ich nicht.
Tamara Weber:So wie gesagt, Prinz Charles gab es auch nur mit Königreich und die gute Kate muss da auch durch mit ihrem William.
Tamara Weber:Aber man macht halt das Beste draus, man wächst mit seinen Aufgaben.
Tamara Weber:Also ich habe ganz klein angefangen, da waren ja auch noch meine Schwiegereltern dann mit im Betrieb und der Onkel meines Mannes.
Tamara Weber:Man sortiert sich da so ein.
Tamara Weber:Es ist so eine Rollenfindung.
Tamara Weber:Es ist eigentlich wie jetzt auch.
Tamara Weber:Ich muss meine Position finden.
Tamara Weber:Man muss sich da so einfügen.
Tamara Weber:Es gab dann auch Mitarbeitende, die dann gesagt haben, Chefin.
Tamara Weber:Dann habe ich immer gesagt, Chefin, das bin doch nicht ich.
Tamara Weber:Chefin ist meine Schwiegermutter, weil ich war es nicht.
Tamara Weber:Ich kam da rein, ich habe da reingeheiratet.
Tamara Weber:Ich fühlte mich nicht als Chefin.
Tamara Weber:Da gab es ja eine, die war die Chefin und mein Schwiegervater war der Chef und der Onkel war der Chef und vielleicht auch mein Mann, aber der war vielleicht auch der Juniorchef.
Tamara Weber:Aber ich war definitiv für mich selbst nie die Chefin.
Tamara Weber:Das kam jetzt erst Jahre später.
Tamara Weber:Also als dann die Chefin in ihren wohlverdienten Ruhestand ging und der Posten frei war, konnte ich als Chefin sozusagen nachrücken.
Tamara Weber:Davor habe ich das weder gefühlt noch irgendwie für mich eingefordert.
Tamara Weber:Das gab es gar nicht.
Tamara Weber:Das war so ein Stillschweigen, akzeptieren und annehmen in dieser zweitausendein, ich sag jetzt mal Thronfolge, wenn wir bei dem Bild bleiben wollen, zu bleiben und zu warten, bis mein Tag x dann kommt und ich dann auch andere Dinge übernehmen musste.
Tamara Weber:Also im Hintergrund kann man ganz viel machen oder nicht machen.
Tamara Weber:An der Front sieht die Nr.
Tamara Weber:Anders aus.
Speaker B:Find ich mega spannend.
Speaker B:Tamara, erklär mir mal aus deiner Sicht, wie ihr die Werte des Unternehmens festzieht.
Speaker B:Sind das die gleichen Werte, die ihr in eurer Ehe auch habt oder sind das dann dort andere?
Speaker B:Weil keine Ahnung, weil dort eine Opportunität entsteht, wo wir andere Werte brauchen oder so.
Speaker B:Also ich stelle mir das irre spannend vor, weil dieses dieses wir wollen im Business genauso sein wie zu Hause vielleicht manchmal gar nicht funktionieren kann, so gerade weil du auch im Umgang mit Mitarbeitenden und Kunden und so weiter hol mich da so ein bisschen ab.
Speaker B:Das finde ich total spannend.
Tamara Weber:Ja, also es ist wie in vielen Ehen wahrscheinlich auch.
Tamara Weber:Also zu Hause ist der Chef nicht ganz so der Chef, würde ich jetzt mal behaupten.
Tamara Weber:Da bin dann eher ich so diejenige, die koordiniert, die Fäden strickt und Regeln aufstellt und sagt so und nicht anders.
Tamara Weber:Also der Geschirrspüler wird so eingeräumt und nicht so, wie das halt viele Paare wahrscheinlich auch täglich diskutieren, was dann irgendwann mal dazu führt, dass man halt alleine den Geschirrspüler einräumt, weil dann ist es so, wie es sein soll oder man einfach gar nicht da ist, weil er unterwegs ist, weil er Termine hat, auch spät abends netzwerkt oder wo auch immer er steckt.
Tamara Weber:Also insofern ist es da noch mal eine Verschiebung, was auch die Tätigkeiten oder die die Hierarchiestufen, wenn man das so nehmen will, Ÿousand einfach ernst nimmt und ganz klar ist, die Kinder waren, als sie klein waren bei mir, also war ich der Hauptansprechpartner.
Tamara Weber:Diese anderen Kinder, diese mittlerweile 700, wie ich so schön sage, die Mitarbeiter, da war er der Ansprechpartner und ich war da quasi erstmal Assistenz oder untergerückt.
Tamara Weber:Da verschiebt sich das schon.
Tamara Weber:Ein Wert, der sich toujours durchzieht und ich glaube, der ist einfach bei den Webers im Blut, ist innovativ.
Tamara Weber:Es ist, ob das zu Hause ist oder ob das im Büro ist.
Tamara Weber:Wenn es irgendwas Neues gibt, dann wird das ausprobiert, dann wird es gemacht, dann wird es auf Herz und Niere überprüft und wenn es einfach gut ist, dann wird es weiterentwickelt oder ausgerollt für mehr.
Tamara Weber:Ob das jetzt Technik ist oder irgendwelche Werkzeuge oder jetzt auch KI.
Tamara Weber:Das wird dann einfach to show durchgenommen.
Speaker B:Heißt auch, dass es eine innovative Möglichkeit gibt, eine Spülmaschine richtig einzuräumen?
Tamara Weber:Es gibt bestimmt eine innovative Möglichkeit, wenn man sich näher mit diesem Bespülmaschinen Thema beschäftigt.
Tamara Weber:Ja, also ich warte ja noch auf die KI, die die Dinge tut, die mir keinen Spaß machen.
Tamara Weber:Putzen, aufräumen, Geschirrspüler ein und ausräumen, Wäsche bügeln.
Tamara Weber:Die Dinge, die mir Spaß machen, kann die KI leider schon.
Tamara Weber:Also das ist genau mein Problem.
Tamara Weber:Aber ich hoffe, dass es ganz viele gibt, die das drehen wollen und es dann demnächst den passenden Geschirrspülroboter gibt oder den Wäschebügelroboter.
Speaker B:Okay.
Speaker B:In jeder Beziehung, in jeder guten gibt es Reibung.
Speaker B:Und es ist ein Unterschied, ob es eine Reibung im Business gibt oder ob es eine Reibung im Privaten gibt.
Speaker B:Nehmt ihr das mit in das Business oder könnt ihr das so trennen, dass ihr, wenn ihr die Tür verlasst, dann ist einfach auch zu, dann sprechen wir später wieder darüber.
Speaker B:Aber jetzt sind wir kurz mal professionell oder vermischt sich das irgendwie und geht dann auf die Belegschaft über oder auf die Kunden?
Speaker B:Zweitausendein, du weißt, wo ich hin will.
Tamara Weber:Ich verstehe es und ich fühle es.
Tamara Weber:Der Plan sieht vor, dass man professionell ist.
Tamara Weber:Es funktioniert an manchen Tagen besser und an manchen Tagen schlechter.
Tamara Weber:Und wir hatten es jetzt im Oktober, waren wir mehrere Tage gemeinsam auf Geschäftsreise und wir haben uns beide total gefreut, als wir heimgekommen sind und festgestellt haben, juhu, zwei volle Terminkalender, wir sehen uns erstmal nicht und können uns erstmal wieder auf uns selbst konzentrieren und unsere Dinge machen, um dann wieder dieses gemeinsam zu haben.
Tamara Weber:Weil also 24 sieben, 365 Tage im Jahr, das ist eine Herausforderung und das führt zu unkonventionellen Lösungen wie getrennte Urlaube.
Host:Erzähl.
Host:Das finde ich spannend, weil ich finde, Liebe ist nicht nur zusammen, gemeinsam händchenhaltend auf dem Sofa zu sitzen, sondern das, was ihr da geht, ist ein ganz besonderer Weg.
Host:Getrennte Urlaube.
Host:Erzähl mal.
Tamara Weber:Naja, also ein australisches Sprichwort sagt ja irgendwie, Menschen, die man liebt, muss man loslassen, damit sie wie ein Bumerang zurückkommen.
Tamara Weber:Und genau das ist es.
Tamara Weber:Mein Mann ist ein begnadeter, begeisterter Skifahrer, während ich quasi in eine skifahrende Familie eingeheiratet habe und dieses Hobby als positiven Gruppenzwang mitmache.
Tamara Weber:Aber jetzt nicht so in Euphorie yeah, der erste Schnee und wir müssen.
Tamara Weber:Das heißt, er ist eher so im Winter im Urlaub, was fürs Unternehmen ja auch super ist, weil wenn er verlängerte Wochenende mit Kumpels hier irgendwo zum Skifahren geht, bin ich ja noch da.
Tamara Weber:Auch familiär bin ich als Ansprechpartner da.
Tamara Weber:Und ich hingegen bin eher so die im Sommer 8 Stunden am See schwimmen, mit dem Sub fahren, alles super.
Tamara Weber:Und dann kann das halt auch mal passieren, dass ich sage, nee, jetzt bin ich das Wochenende weg.
Tamara Weber:Oder solange der jüngste noch Schulkind ist, passiert das regelmäßig, dass ich halt vier Wochen im August in der Schweiz arbeite, damit ich dann See, Kind und Job irgendwie in meine 24 Stunden reinkriege, ohne Mann und Chef lang zu sehen.
Tamara Weber:Es funktioniert Wunderbar, ist aber auch wie vieles in allen Beziehungen nicht für jeden adaptierbar.
Host:Das macht mich schon ein bisschen sprachlos, wenn ich das höre, weil irgendwie habe ich das Gefühl, boah, das ist 24.
Host:Sieben on oder wann hast du denn mal Zeit so richtig für dich?
Host:Sind diese Urlaube deine Zeit für dich oder hast du auch täglich deine Rückzugsmöglichkeiten?
Tamara Weber:Mein tägliche Rückzugsmöglichkeit beginnt morgens um fünf, weil sonst no chance.
Tamara Weber:Also ich stehe wirklich um fünf auf damit wenigstens eine halbe bis dreiviertelstunde me time am Tag und die ist mir sicher, da kommt auch nichts dazwischen, weil also so früh passiert selten irgendwas.
Tamara Weber:Das ist so das tägliche.
Tamara Weber:Ansonsten habe ich eigentlich und die Betonung liegt jetzt auf eigentlich, einen freien Freitag, den ich für mich habe.
Tamara Weber:Da gehe ich morgens in Sport, dann wurschtle ich irgendwie vor mich hin, lese ein Buch Ÿousand, nimm mir die Zeit für die Weiterbildung oder treffe mich mit Freundinnen zum Frühstücken.
Tamara Weber:Irgendwas in dieser Form und Güte passiert da.
Tamara Weber:Naja, es passiert aber viel zu oft, dass der freie Freitag einfach die Lücke im Kalender ist, die bei vielen Personen dann matcht.
Tamara Weber:Und dann bin ich halt doch wieder irgendwie am Arbeiten und sie versuche mir die Zeit dann aber an einem anderen Wochentag reinzuklinken.
Tamara Weber:Zweitausendein funktioniert aber nicht immer.
Speaker B:Mich interessieren noch, Tamara, Entscheidungen.
Speaker B:Ich finde diese Konstellation einfach viel zu spannend, um diese Fragen nicht zu stellen.
Speaker B:Entscheidungen, also so wie ich es wahrnehme, ist dein Chef CEO.
Speaker B:Das heißt, die letzte Entscheidung im Business trifft er.
Speaker B:Ja, aber du kannst mir nicht erzählen, dass es nicht Entscheidungen gibt, die du doof findest.
Speaker B:Und die trifft er dann doch.
Speaker B:Ÿousand, die gibt es ja eben.
Speaker B:Wie, wie geht ihr damit um?
Speaker B:Also so eine Entscheidung, wo du sagst, hey, das ist einfach wirklich, also denk noch mal drüber nach, denk mir noch mal einen M weiter, wo du sagst, finde ich total dumm, entscheidet er aber durch, weil er doch dann in dem Business der CEO ist.
Speaker B:Wie gehst du damit um und wie ist das für das, also nicht Verhältnis, sondern für diese diese Konstellation aus Chef und zweitausendein Mann?
Speaker B:So wie?
Tamara Weber:Ja, also ich muss dazu sagen, ganz, ganz am Anfang habe ich auch mal beschlossen, es gibt die goldene Tagesschau Regel und zwar mit Gongschlag.
Tamara Weber:Tagesschau der deutschen Nachrichten war quasi das Thema business ad acta zu legen.
Tamara Weber:Das nahm so Ausmaße an.
Tamara Weber:Ich habe die Assistenzstelle übernommen, davor war ich im Marketing und dann ging das los wie um 21 Uhr.
Tamara Weber:Du, mir fällt gerade ein, wir müssen noch eine E Mail schreiben.
Tamara Weber:Zweitausendein.
Tamara Weber:Nee, mit der alten Assistenz ging das auch nicht, mit mir geht das auch nicht.
Tamara Weber:Und da habe ich diese blöde Regel eingeführt.
Tamara Weber:Ich bin aber diejenige, die regelmäßig bricht.
Tamara Weber:Das findet Andi sehr, sehr lustig, weil wenn er halt irgendwie erst um 20 Uhr dreiig von der IHK Sitzung heimkommt und ich muss aber für den nächsten Tag noch was geklärt haben, dann bin ich ja diejenige, die die Regel bricht.
Tamara Weber:Das ist superdoof.
Tamara Weber:Und so ähnlich muss ich auch sagen, akzeptiere ich in der Zwischenzeit besser Dinge, die er entscheidet.
Tamara Weber:Also man muss einfach klipp und klar sagen, es ist sein Business.
Tamara Weber:Ich habe da in Anführungszeichen nur eingeheiratet, es ist von seiner Familie.
Tamara Weber:Und auch da, als meine Schwiegereltern noch da waren, gab es Entscheidungen, die konnte ich nicht nachvollziehen.
Tamara Weber:Was aber wiederum den Vorteil hat, wenn ich sie nicht nachvollziehen kann, können es auch andere Mitarbeitende vielleicht nicht so einfach nachvollziehen.
Tamara Weber:Was dann aber zum zum Erklären wiederum einfacher ist.
Tamara Weber:Also wenn ich es dann mal verstanden habe, warum so entschieden wurde, dann kann ich es auch besser übersetzen und in die Mannschaft rausbringen, weil wir sind uns einig, eine Entscheidung, die in der Geschäftsleitungsebene beschlossen wird, ist jetzt für die tiefsten Ebenen oft nicht so unbedingt nachvollziehbar.
Tamara Weber:Warum gibt es keine Weihnachtsfeier mehr, sondern nur noch ein Sommerfest?
Tamara Weber:So, wir hatten immer ein Weihnachtsfeier, da kursieren dann irgendwelche Gerüchte oder sonst irgendwas.
Tamara Weber:Wenn wir dann aber sagen, wir sind mittlerweile so viele Mitarbeitende und wir möchten ein gemeinsames Fest einmal im Jahr haben, dass wir auf den Sommer ausweichen mussten, dass halt wir irgendwelche Möglichkeiten haben, mit 600 Mann und Frau feiern zu können, weil ich einfach ein bisschen mehr Raum habe, weil ich einfach irgendwelche Terrassen mitnutzen kann, weil ich ein Zelt aufstellen kann, dann ist das eine ganz andere Geschichte, wie wenn ich einfach sage Nö, wir machen einfach keine Weihnachtsfeier mehr.
Tamara Weber:Punkt.
Speaker B:Spannend.
Tamara Weber:Ja, während es auch Privatentscheidungen gab, die ich halt gefällt habe, wie z.B.
Tamara Weber:schulwahl der Kinder, die konnte er nicht nachvollziehen.
Tamara Weber:Wir haben doch alle Schulen am Ort, warum gehen unsere Kinder in andere Schulen?
Tamara Weber:Ja, dieses Problem ist meins.
Tamara Weber:Ich habe die Fahrerei.
Tamara Weber:Ich muss gucken, wie das Kind zu Freunden kommt oder wie Freunde zu uns kommen.
Tamara Weber:Zweitausendein ist aber halt mal so, wenn ich entscheide, die Schule passt aus welchem Grund auch immer nicht, dann muss ich mit meinem Problem leben und dann wird es gut.
Speaker B:Das heißt, ihr habt so eine Art Kompetenzrefugien, da bewegt sich jeder so drinnen und dann darf er da auch Entscheidungen treffen.
Speaker B:Und dann ist das auch für den anderen klar, auch wenn da die Entscheidung nicht nachvollziehbar ist.
Tamara Weber:So ist es.
Tamara Weber:Und manchmal gibt es sogar Schnittmengen.
Tamara Weber:Da sind wir uns sogar einig.
Speaker B:Da glaube ich dran.
Speaker B:Ja, auf jeden Fall.
Speaker B:Mich interessiert ja genau die andere Seite.
Speaker B:Also das, wo es läuft.
Speaker B:Das ist wie mit Verträgen.
Speaker B:Verträge brauchst du ja nicht für die Zeit, wo es gut läuft.
Tamara Weber:Nee, also mein Onkel hat immer gesagt, ein Vertrag ist dazu da, dass man sich verträgt.
Speaker B:Oh, auch schön.
Speaker B:Ja, auch schön.
Host:Einstellung ist dafür da, dass man sich einstellt, nicht?
Host:Ja, die Wortwahl.
Host:Ja.
Host:Also ich finde es mega spannend, so dieses Thema mal hinter die Kulissen eines Familienunternehmens zu schauen.
Host:Denn das ist, wie du gesagt hast, fünf Jahre hat es gedauert, bis du ja gesagt hast zu Charles bzw.
Host:Andreas und hast es wohl überlegt.
Host:Ich habe selbst auch schon in Familienunternehmen gearbeitet, nicht, wo Vater und Sohn drin waren oder wo nur, also nur in Anführungs Chef und Sohn drin waren.
Host:Das sind noch mal andere Konstellationen.
Host:Du hast das Thema Innovation genannt.
Host:Wie muss ich mir das bei euch vorstellen?
Host:Ist es ab und zu für dich dann auch recht wild, wenn ich mir vorstelle, dein Mann und du innovation ist euch wichtig, wie schnell ist das bei euch umgesetzt?
Host:Ich erinnere so, das machen wir jetzt so, weil der Chef das entscheidet.
Host:Wie gestaltet das deinen Arbeitstag oder dein Leben?
Tamara Weber:Geschwindigkeit bringt Sicherheit, heißt es beim Skifahren.
Tamara Weber:Und es passt nicht immer im Berufsleben.
Tamara Weber:Das ist schon so.
Tamara Weber:Es ist so, viele Themen poppen bei uns einfach mal auf und dann nehmen wir die quasi an und beschäftigen uns da damit.
Tamara Weber:Und damit versanden die auch wieder.
Tamara Weber:Und andere Themen, die kommen, um zu bleiben.
Tamara Weber:Und wenn sie aber bleiben, dann ist die Entscheidungskurve relativ kurz.
Tamara Weber:Also wenn wir das brauchen und wenn wir der Meinung sind, das bringt uns als Unternehmen weiter, dann ist das so, dann ist das gesetzt.
Tamara Weber:Das kann dann auch mal passieren, wenn wir jetzt von irgendwelchen Computerprogrammen oder irgendwas reden, dann sagen die uns immer, ja, ja, ab Unterschrift brauchen wir so und so viel Wochen.
Tamara Weber:Aber das Problem liegt ja meistens dann bei ihnen, bis sie sich einig sind.
Tamara Weber:Die wundern sich ganz schwer, weil wenn wir uns dann einig sind und die Unterschrift ist da drunter, dann ist es zweitausendein gesetzt, dann läuft es weiter, da gibt es keine Pause.
Tamara Weber:Das ist einfach der Flow geht dann weiter, bis Projekt beendet ist.
Tamara Weber:Führt dann halt auch zu so Sachen wie, naja, in unserer Branche herrscht eigentlich noch ganz viel Steinzeit und ganz viel Papier, denn kennt die Geschichte, wie das so im Automobilhandel aussieht, wenn wir umsetzen wollen, dass wir digitale Unterschriften auf Verkaufsverträge haben möchten, um einfach noch papierloser zu werden, dann können wir das zwar wollen und wir können das auch durchsetzen und wir können uns sämtliche Varianten auf der Welt angucken, wie das funktioniert, aber wir sind dann halt immer noch abhängig von Banken und Herstellern und wenn die da nicht mitziehen, ja, dann haben wir alles vorbereitet in der Schublade und wenn morgen irgendeiner sagt so und wir sind jetzt soweit, dann ziehen wir unser ganzes bisher sortiertes raus und dann sind wir soweit, dann starten wir morgen.
Host:Mega spannend.
Speaker B:Ich finde es auch schon.
Host:Ja, den mach.
Speaker B:Sorry, ich wollte eine Frage noch stellen zum Abschluss, aber Katrin, stell du dann deine auch noch.
Speaker B:Ich wollte fragen, Tamara, was empfiehlst du einer zukünftigen Camilla?
Tamara Weber:Also erstens, ich hoffe, es gibt keine Camilla.
Tamara Weber:Bei uns bleibe ich.
Speaker B:Nein, nicht in eurer Familie, sondern wenn jetzt hier zuhört, gleiche Situation, demnächst wird mein Mann mein Chef.
Speaker B:Und was empfiehlst du dieser Person?
Speaker B:Wie kann man sich darauf einstellen?
Speaker B:Wie kann man, wie fühlt man sich da besser rein oder besser wohl darin?
Tamara Weber:Also es ist auch da wichtig, Thema Nr.
Tamara Weber:Eins, wie überall Kommunikation.
Tamara Weber:Also darüber reden, wenn ich im Geschäft einen Fehler mache und zweitausendein mich scheißt mein Chef an, dann heißt es ja nicht, dass mein Mann mich deswegen weniger liebt.
Tamara Weber:Also das ist anfangs wirklich ein starker Reibungsprozess.
Tamara Weber:Das ist wirklich, ja, also da knallen auch mal Türen und da geht man in den Keller und dann schreit man, dann geht man wieder ins Büro und dann lächelt man.
Tamara Weber:Aber das ist halt einfach menschlich und damit muss man umgehen lernen.
Tamara Weber:Beide, also Charles und Camilla, weil es nicht einfach ist.
Tamara Weber:Und was man nicht vergessen darf, die Mitarbeitenden, die müssen nämlich auch wissen, in welcher Rolle bin ich heute da?
Tamara Weber:Bin ich als Frau von Chef da oder in meinem Fall mittlerweile ja auch schon als Mutter von Sohn, weil einer von drei mischt ja auch schon mit.
Tamara Weber:Oder bin ich ich zweitausendein und bin ich in meiner Rolle als chief of Staff oder bin ich als Kundin Tamara Weber.
Tamara Weber:So, und das ist was, das lässt sich relativ gut klären, indem man einfach darüber spricht.
Host:Das sind extrem weise Worte.
Host:Ich finde das, ich möchte meine Frage nicht mehr stellen, die wäre jetzt noch in die nächste Generation gegangen.
Host:Wenn du sagst, der erste ist schon im Unternehmen, da kann ja dann die Nachfolge passieren, zweitausendein.
Host:Aber du hast das vorher so schön beschrieben, wie du selbst durch diese Erfahrung durchgegangen bist.
Host:Und das war nicht immer nur lustig und leicht, sondern ja, mit offenen Augen.
Host:Ja, zupacken, nicht den Stier bei den Hörnern oder wie heißt es in solchen Situationen.
Host:Also ich fand das einen ganz tollen Einblick, liebe Tamara, vielen Dank.
Host:So kann Familienunternehmen gelingen, die Gelinggarantie Weber sozusagen auf eure Art.
Host:Und das geht nicht um ohne Späne, die da fallen oder dass da vielleicht auch mal eine Krone schmutzig ist oder ein Stück aus dem Krönchen fällt oder sie verrutscht.
Tamara Weber:Aber man kann zacken, die aus der Krone gebrochen sind, wieder ranlöten.
Host:Sehr schön.
Host:Hauptsache Werkstatt gewusst wo.
Host:Vielen, vielen Dank, liebe Tamara, für deine Zeit und diese Einblicke.
Host:Mega.
Tamara Weber:Ich danke euch, zweitausendein.
Speaker B:Bis bald.
Host:Tschüss.