Episode 5

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Published on:

28th Sep 2024

Loslassen und Neuanfang - Nachfolgeplanung

In dieser Episode diskutieren Katrin Stigge und Dan Bauer die Herausforderungen und emotionalen Aspekte der Nachfolgeplanung in Unternehmen. Sie beleuchten die Bedeutung einer strategischen Herangehensweise und die Notwendigkeit, frühzeitig mit dem Nachfolgeprozess zu beginnen. Dan Bauer teilt seine Erfahrungen und betont, dass die emotionale Bindung der Unternehmer an ihr Lebenswerk oft eine Hürde darstellt. Zudem wird die Rolle der nächsten Generation und die Notwendigkeit einer guten Begleitung während des Übergangsprozesses thematisiert.

takeaways

  • Nachfolgeplanung ist ein komplexes Thema, das strategisch angegangen werden muss.
  • Es gibt über 160.000 Unternehmen in Deutschland ohne Nachfolger.
  • Der Nachfolgeprozess dauert im Durchschnitt 10 Jahre.
  • Emotionale Bindungen an das Unternehmen können die Übergabe erschweren.
  • Die nächste Generation hat oft andere Herausforderungen als die Vorgänger.
  • Eine gute Begleitung ist entscheidend für einen reibungslosen Übergang.
  • Die Reife des Übergebenden spielt eine wichtige Rolle.
  • Die Anerkennung in der Belegschaft ist für Nachfolger wichtig.
  • Frauen haben oft mit Vorurteilen in der Unternehmensführung zu kämpfen.
  • Ein Drittel der potenziellen Nachfolger ist verfügbar, was die Situation verschärft.

Über uns:

  • Dan Bauer: Innovativer Stratege, Berater und Sparringspartner mit frischem Blick auf Geschäftsstrategien. Mehr erfahren
  • Katrin Stigge: Gründerin der Business Academy Animartes und Ausbilderin von Chiefs of Staff. Mehr erfahren

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Transcript
Katrin Stigge (:

Das Thema Nachfolgeplanung reizt mich gerade sehr, denn ich habe schon das eine oder andere beobachtet. Einige Firmen haben oder Firmeninhaber haben Kinder, andere nicht. Was machen die denn und wie geht das überhaupt? Denn du hast da jede Menge Erfahrung und davon möchte ich gleich was hören.

Katrin Stigge (:

Denn... Nachfolgeplanung.

Dan Bauer (:

Ja? Ich hab da schonmal was irgendwie gemacht da drin. Ich hab da schonmal was vorbereitet.

Katrin Stigge (:

Du hast aber schon mal was vorbereitet. Der Klassiker ist ja, die Eltern oder die Großeltern haben irgendwas gestartet und ist ein Kind da oder mehrere. Es gibt ganz viele Möglichkeiten, es gut zu machen. Ganz viele Möglichkeiten, es nicht so gut zu machen. Und was ich neulich gelesen habe, es gibt über 100 .000 Unternehmen in Deutschland, die keinen Nachfolger haben. Wahnsinn. Erzähl mal aus deinem

Dan Bauer (:

160

die fehlen uns im Mittelstand, wenn dieses Problem nicht gelöst wird. Und häufig ist es so, dass da einfach gar keiner nachkommen kann. mein das entschiedenste Problem, das ich sehe, ist, dass Nachfolge nicht richtig verstanden wird, nicht strategisch angegangen wird und viel zu spät angegangen wird. Das heißt, ich habe einige Firmen begleitet in der Nachfolge.

Katrin Stigge (:

Mhm.

Dan Bauer (:

und habe dann auch die Nachfolgenden ... der Unternehmensführung stabilisiert, dass die da schnell reinkommen, dass die schnell anerkannt werden, auch im Unternehmen, das ist ja für die ein ganz großes Thema. Insbesondere, wenn es der Sohn ist, ... oder die Tochter ist. Je nachdem, was da vorher ... regiert hat in dem Unternehmen, ... wenn es die Tochter ist, dann wird das richtig hart ... ... und dann hat es die richtig schwer, weil die halt von denen anerkannt werden muss und meistens kennen die älteren ... Mitarbeiter ...

Die Lisa noch als die fünf Jahre alt war und plötzlich ist es aber die Chefin und die Geschäftsführerin. Das kann man machen und ist auch eigentlich relativ einfach, das zu machen. Wird aber trotzdem viel zu spät gemacht und viel zu inkonsequent. Und das größte Problem bei der Nachfolge ist, wir sprechen ja jetzt von einer Situation, die ja schon total geil ist. Weil wenn ein Unternehmen schon Nachfolger hat,

und der auch noch aufgebaut werden kann. Das ist ja die Luxussituation überhaupt. Normalerweise ist es so, so ein Inhaber, Geschäftsführer, Geschäftsführerin wird irgendwann 60. Dann heißt es so, so fünf Jahre machen wir noch. Dann ist mit 65 irgendwann die Frage, ach so, wie lange wollte ich eigentlich noch machen? Ja, komm, die zwei Jahre gehen noch. Und dann stellt man fest, geht nicht mehr. Ja, dann such mal jetzt einen Nachfolger.

Katrin Stigge (:

Großartig.

Dan Bauer (:

Wenn man weiß, dass ein Nachfolgeprozess 10 Jahre im Durchschnitt braucht, dann wird das mit 77 eine sportliche Nummer. Das kann man sich halt aussuchen. Das ist nicht nur meine Erfahrung, sondern fragt da draußen viele Menschen, die sich damit auskennen. 10 Jahre dauert so Prozess. Jeder, der das hier hört und ein Unternehmen besitzt, kann sich jetzt die Frage stellen, du kannst das auch mit 70 noch beginnen. Kein Problem, dann dauert es halt bis 80. Du kannst das auch mit 80 noch beginnen.

Und es ist ja schön, wenn du das überlebst und es da noch Spaß hast. Wirklich, freut sich ja jeder drüber. Aber wenn wir mal so realistisch unterwegs sind, ist mit 50 der Startpunkt, die Nachfolgeregelung anzutreten. Und die sorgfältig aufzubauen, dann darf die auch 10 Jahre brauchen, dann darf die auch 15 Jahre brauchen. Aber dann ist die solide und dann ist alles erledigt. Und weil das eben verpasst wurde sehr konsequent, haben wir 160 .000 Firmen.

Katrin Stigge (:

bis 90.

Dan Bauer (:

die keine Nachfolge haben und leben zum Glück auch noch in der Situation. Es gibt nur ein Drittel an überhaupt potenziell Nachfolgbaren.

Katrin Stigge (:

Jawohl.

Dan Bauer (:

Das heißt selbst wenn die alle Bock haben und machen und jetzt alles klappt, gibt es zwei Drittel dieser Firmen, die werden demnächst untergehen.

Katrin Stigge (:

Wow, und das ist trotzdem eine Wirtschaftskraft. Das sind ja Arbeitgeber in einer Region und ich meine zwei Drittel davon, das ist eine richtige Hausnummer.

Dan Bauer (:

Ja.

Dan Bauer (:

Wirtschaftspolitisch ja. Emotional auch, Katrin. Das sind Lebenswerke, die die aufgebaut haben. Und die sehen sich jetzt in dieser Situation, dass sie ihr Lebenswerk entweder verscherbeln müssen. Und diese Situation hatte ich. Da schreibt man dann 3 Millionen auf die Tafel und 100 .000 kriegt man dann. Das tut weh. Das tut richtig weh. Weil du hast dann netto 50. Du musst das ja versteuern.

Katrin Stigge (:

Ja,

Katrin Stigge (:

Mhm.

Katrin Stigge (:

Ja.

Katrin Stigge (:

Ja, ja, ja.

Dan Bauer (:

Ja, was machst du damit? So nett.

Katrin Stigge (:

Ich habe irgendwo gelesen, wie war das, die neue Art zu gründen sei sozusagen ein Unternehmen zu übernehmen, was ja auch durchaus attraktiv sein kann. Aber was kennst du das? Wie ist da die Übergabe? Das ist dann keine zehn Jahre, sondern das ist ein harter Cut.

Dan Bauer (:

Exakt.

Dan Bauer (:

Es ist immer zehn Jahre. Stell dich immer auf zehn Jahre ein. Der Punkt ist, dass es ja beide Seiten gibt. Das heißt, jemand, der sich dieses Unternehmen aufgebaut hat, hat ja eine absolut emotionale Bindung daran. Und das Problem an dieser Bindung ist meistens auch ein Werteverständnis. Das heißt, wenn ein Unternehmer, ein Geschäftsführer, Geschäftsführerin das Unternehmen aufgebaut hat, ist 50 und hat das seit 20 Jahren oder seit zehn Jahren.

dann bedeutet das auch, dass diese Person seit 10, 20 Jahren die Unternehmerin oder der Unternehmer ist und auch in so einer Hülle lebt. Und nimmst du diese Hülle weg, ist dieser Mensch plötzlich nichts mehr wert. Das stimmt nicht für uns beide. würden sagen, du bist eine geniale Person. Die Personen fühlen sich so nicht, sondern die fühlen sich, da spricht niemand wirklich offen darüber, aber man kann sich das ja auch irgendwie vorstellen und reinversetzen.

dann ist das Unternehmen weg. Und die Kernfrage, die ich gerne im Sparing jedem Geschäftsführer stelle, ist, wenn du das nicht bist, wer bist du? Und die meisten sind nichts. Die meisten fühlen sich, als wären sie leer und als wären sie nur dann quasi so in dem, was sie sich aufgebaut haben, berechtigt und wertvoll, wenn sie Geschäftsführer sind oder wenn sie Unternehmer sind. Aber eben nicht, wenn ...

das Unternehmen dann fehlt. So und mit dem, nicht alle natürlich, aber sehr, sehr viele. Und das emotional umzulenken und zu sagen, du bist ein verdammt wertvoller Mensch und dafür musst du keine Leistung erbracht haben. Du bist per se wertvoll und liebenswert. Dafür musst du keine Leistung erbringen. Das ist per se so. Das muss man den Leuten dann erstmal klar machen und das braucht eine Reife logischerweise.

Katrin Stigge (:

richtig, weil diese

Dan Bauer (:

Und es braucht auch Platz, diese Reife dann letztendlich entfalten zu können. Wenn du im Tagesgeschäft drin hängst mit zwölf Stunden am Tag, hast du dafür keinen Platz.

Katrin Stigge (:

Ich meine, das auch mit dem, was Sie auf die Beine gestellt haben, wenn Sie das mal reflektieren, da ist so enorm viel entstanden. Wenn ich auf meinen beruflichen Weg zurückschaue, dann ist eine Fähigkeit dabei, sich immer wieder neu zu erfinden. Gehört auf jeden Fall dazu. Das habe ich jetzt schon so häufig gemacht, aber auch gerne und bewusst. Und ich mag gerne lernen. Ich liebe das. Auch mal wieder ein neues Abenteuer. Das heißt aber nicht, dass ich, wie soll ich sagen?

nur nicht verlässlich bin oder keinen roten Faden habe, aber das hat ein Unternehmer. meine, per se in sich stecken. Wer ein Unternehmen aufgebaut hat, kann das. Und ich finde das also ein spannendes Thema. Ich beobachte hier in Basel gerade aktuell ein Unternehmen, die haben jetzt nach, ich würde sagen tatsächlich zehn Jahren, ich habe gerade mal nebenbei ein bisschen gerechnet, wann ging eigentlich der Besitzer.

Dan Bauer (:

Exakt.

Katrin Stigge (:

so sukzessive raus und ließ einen reinkommen, der, ich glaube, am Anfang angestellt war, Geschäftsführerrolle übernommen hat und jetzt ist es seins. lange Jahre war es noch der alte Name, dann war es der alte und der neue und jetzt ist es nur noch der neue und der neue ist jetzt aber auch schon zehn Jahre drin oder sieben, acht. Beeindruckende Leistung muss ich sagen, dass die das so Schritt für Schritt gemacht haben. Sie haben es umgesetzt und

Es ist nach wie vor ein Unternehmen, das Menschen Arbeit gibt. Auch auf LinkedIn, ich bin ja in den sozialen Medien sehr gerne dort unterwegs, sind einige, auch Frauen, kenne einige Frauen, die übernommen haben. Und wie du beschreibst, das ist nicht nur lustig, gerade Tochter und Vater mussten sich beide zurecht ruckeln. Ja, auch so.

Dan Bauer (:

Atheine.

Auch so ein... Ja, halt anders, aber ja.

Katrin Stigge (:

Ja, und ich habe es auch schon erfahren, habe mal mit dem Seniorchef und insbesondere mit dem Juniorchef zusammengearbeitet und die Übernahme am Anfang sah alles ganz gut aus und dann irgendwann nicht mehr. Und ich frage mich gerade, wie erlebst du denn das? Es geht ja nicht nur Übernahme, es geht ja auch Loslassen. Wenn das wenn das eigene Werk aufgebaut worden ist und das ist eine

Dan Bauer (:

ja.

ja.

Katrin Stigge (:

andere Generationen einfach die waren erfolgreich mit anderen Dingen, mit einer gewissen, wie soll ich sagen, ja andere Dinge haben sie erfolgreich gemacht als die eigenen Kinder jetzt erfolgreich sind oder auch sein müssen. Wie hast du das erfahren?

Dan Bauer (:

Lass mich zu diesem Loslassen gleich nochmal kommen. Ich wollte nochmal eine kleine Sache zu davor sagen. Meine Wahrnehmung ist, dass es Männer wie Frauen gleichermaßen schwer haben, wenn der Vater oder die Mutter vorher die Unternehmer waren. Wir bleiben also beim Klassiker, Vater war vorher der Unternehmer und Sohn kommt rein. Dann ist das Hauptproblem des Sohnes nicht die Anerkennung der Mitarbeiter, sondern die Anerkennung des Vaters.

Und der muss sich loslösen davon und verstehen, ist ab jetzt erwachsen. Und er darf seine eigenen Gefühle haben, darf seine eigenen Entscheidungen treffen. Und der Vater darf verstehen, der übernimmt jetzt deine Firma und trifft diese Entscheidungen. Die müssen dir nicht gefallen, weil es ist dann seine Firma. Und das zu trainieren ist kein Problem, aber es muss konsequent angegangen sein. Auf der anderen Seite meine Erfahrung ist

Katrin Stigge (:

Ja.

Dan Bauer (:

Es gibt viele Leute, die Welt ist komplex. ist hier immer alles nur ein Ding, was ich hier sage, sondern es ist meine Erfahrung. die Tochter Nachfolger ist, habe ich am meisten erlebt, dass die Väter die auf Händen tragen, aber die deswegen auch in der Belegschaft nicht anerkannt werden. Die haben nicht das Problem zum Vater, die haben das Problem in der Belegschaft da anerkannt zu werden, also oft kennt man die oder

Es gibt einfach noch viel zu viele Menschen da draußen, die glauben, dass Frauen das nicht können. Was schändlich ist, aber es ist immer noch der Fall. Und gerade so in, wenn das ein bisschen...

Ja, wie drückt es aus? Ein bisschen konservativerer Betrieb ist, der auch konservativ geführt wurde und nicht jetzt ein Berliner Start -up. Da ist das nicht so der Fall, aber du verstehst den Kontrast, ich ansprechen will. Die haben massive Probleme, ob das jetzt Mann oder Frau spielt keine Rolle. Die Probleme kommen von anderen Richtungen. Wir haben massive Probleme damit. Das muss begleitet werden auf der einen Seite und auf der anderen Seite muss der Vater oder dann entsprechend die Mutter. Bei der Mutter dreht sich das übrigens komplett

Bei der Mutter, neben ich, häufig war, so, also die, die ich wahrgenommen habe, auch brutal männlich gewesen, die Frauen, in dieser Unternehmerrolle und haben dann eher auch versucht, dann den Sohn irgendwie so auf Händen zu tragen und den so ein bisschen zu vertätscheln, was in meiner Erfahrung immer nicht cool ist, weil er so ein bisschen so der

Wie drücke ich das aus? Der läuft so ein bisschen neben der Mama daher. Der hat meistens gar nicht die Charakterstärke oder dieses Fundament, das du brauchst, ein Unternehmen so zu führen. Und bei den Frauen ist es anders. Die werden meistens von der Mutter nicht anerkannt. Das ist nur das, was ich wahrgenommen habe. Wenn es Familien ist und die das nicht schon immer

Dan Bauer (:

fundamental aufgebaut haben. Das kann man ja über die Kindheit her auch aufbauen und jugend und so weiter. Wenn das verpasst wurde, dann ist das immer ein heftiger Kampf. Und insbesondere wenn es eine fremde Person ist, da kommt eine fremde Person rein, die fühlt sich irgendwie ganz cool. Was der da macht, ist konisch schon 17 Mal. Und dann kommt da irgendeiner, der dann anfängt, deine Entscheidungen zu treffen. Jeder. Jede Person, Führungskraft ist.

Katrin Stigge (:

Das glaube ich.

Dan Bauer (:

hat ein eigenes Refugium. Das ist mein Bereich, da entscheide ich die Sachen und da hast du jetzt hier nicht mitzumischen. Und jeder, der dieses Refugium kennt, weiß, da kommt jetzt jemand anders, der trifft deine Entscheidungen. Findest das geil oder nein? Nein! Und genau das muss begleitet werden. Und da sprechen wir nicht von &A. Wir reden nicht von den Verträgen, von wie viel zahlt der...

welche modalitäten gibt es, da späre ich mir überhaupt nicht darüber. Wir sprechen einfach nur mal auf dieser basis des rein persönlichen und entwickeltechnischen und die übergabe und jetzt kannst du dir ausrechnen wie viel das sind die übergabe passiert nahezu reibungslos wenn die reife des übergebenden besonders hoch ist

Katrin Stigge (:

Schön gesagt. Das sind so viele spannende Details, die du da erzählst. Ich habe neulich von einem gelesen, der nannte Startups bzw. auch Menschen, die ein eigenes Unternehmen aufgebaut haben, die kennen diese finanzielle Nahtruderfahrung.

Dan Bauer (:

passiert nicht so oft.

Dan Bauer (:

Das ist ein geiler Begriff.

Katrin Stigge (:

Fand ich auch. Den Ausdruck fand ich echt spannend. ich meine, welcher Unternehmer oder Unternehmerin kennt nicht diese schlaflosen Nächte, weil irgendwas los ist, nicht? Also wenn man quasi noch in der Selbstständigkeit ist, bevor man selber zum in der gleichen Situation dann auf einmal Unternehmerin ist oder Unternehmer. Das sind ja die Reifeprozesse, die dann die Kinder gar nicht mehr machen mussten, weil sie in einer viel komfortableren Welt aufgewachsen sind und dadurch auch kein Training hatten in dieser

in diesen Disziplinen, wenn ich das mal so nennen darf. Und alleine dieses weiche Bett hindert dann vielleicht auch daran, dass das ein sauberer Übergang wird oder die Lernkurve ist sehr steil.

Dan Bauer (:

Exakt, exakt, ja.

Dan Bauer (:

Wer schon mal in so einem ganz klassischen Wellnesshotel war, der wird wissen, dass die meisten einfach Familien geführt sind. das seit, ja der Opa hat es gegründet, geht, er hat das Land gekauft, dann hat er das aufgebaut und dann hat es der Papa übernommen und jetzt haben wir Kinder drohen. So, das, ne, so diese Nummer. Und wer das verfolgt, weiß auch, das kann man ja...

Katrin Stigge (:

...

Dan Bauer (:

weil ja dann auch die übernommenen oder die die die übernommen haben mittlerweile Kinder Kinder haben die da rumlaufen die sind da drinnen das sind die sind in diesem in diesem Hotel und in diesem in diesem Ressort werden die groß dann fangen die mit 12 an ein bisschen mit zu machen so einfach zum Spaß und dann fährt der Mann mit Quatt da rum und dann macht er da im Garten ein bisschen was mit also die die das ist so ein unfassbar langer Prozess bei den 20 25 20 30 Jahre wurde schon

in diesem Refugium quasi mitgenommen werden, dass das dann auch irgendwann mal reibungslos läuft. Und da ist halt auch die Frage, haben die denn richtige Alternativen? Also so ein wendendes Ressort in München, da kenne ich jetzt gar nicht so viele Familien geführt, du verstehst, was ich meine, weil das sind dann meistens irgendwelche großen Hotels und da läuft die Nummer ganz anders ab.

Katrin Stigge (:

Ja, richtig.

Dan Bauer (:

Spätestens wenn das bisschen weiter draußen ist, halt auch die Frage, haben die so krass viele Möglichkeiten andere Dinge zu tun oder wird das geduldet? Aber man versteht durch dieses Bild, dieses Wellness -Resource, versteht man wie krass lange dieser Prozess und deswegen, ich will damit sagen, diese zehn Jahre einzuordnen, die das auf jeden Fall braucht, es solide zu machen, warum das so viel Zeit ist und das wollte ich mit diesem Wellness -Beispiel nochmal ein bisschen

Katrin Stigge (:

Ja, das.

Katrin Stigge (:

Das hervorragend. Ich komme aus Norddeutschland. Da waren in meiner Umgebung Baumschulen und Gärtnereien. Die Kinder, meine Schulkameraden, von Anfang an in diesem Business mit drin. Das krasseste Beispiel war, als der kleine Bruder von einem Schulkameraden im Bulli an uns vorbeifuh. Er stand auf dem Gaspedal und auf der Bremse. Man guckte gerade übers Steuer. Es sah aus wie ein unbemanntes Raumschiff, was an uns vorbeifuh. Aber von Anfang an

Dan Bauer (:

untermauern.

Katrin Stigge (:

mit im Betrieb drin, mit am Arbeiten von klein auf an und da ist eine ganz andere, ja, es ist von Anfang an klar, ich bin da, ich übernehme das oder wir übernehmen das.

Dan Bauer (:

Ganz genau. Ganz genau. Katrin, ich dich was fragen? Was ist eine Baumschule?

Katrin Stigge (:

Das ist eine ganz gute Frage. Weißt du, wenn Bäume wachsen, es geht bei Baumschulen Pflanzen, die im Garten stehen. Bäume, Sträucher, die werden dort gezüchtet, von klein auf an. Und das Schulen ist, wenn man einen Baum, kleinen Baum inklusive der Wurzeln ausgräbt.

und woanders hinpackt, damit der noch weiter wachsen kann. Das ist Schulen. Ja. Ach, das wusstest du gar nicht.

Dan Bauer (:

Ach Quatsch!

Dan Bauer (:

Ich wusste es. Ich habe immer Baumschule. Der kommt von der Baumschule, weil für mich eine Abwertung. Ich habe mich noch nie gefragt, was heißt das eigentlich. Als du es jetzt gerade verwendest, hat es mich gefallen. Ich will ja verstehen, was du da sagst. Ich es auch aufgrund des Kontexts verstanden, aber ich wusste bis jetzt nicht, dass es das wirklich gibt und dass das so was ist.

Katrin Stigge (:

Ach so, nein.

Katrin Stigge (:

So, jetzt. Ja.

Katrin Stigge (:

Ja. Also das sind, also in Norddeutschland sind sehr viele von diesen Baumschulen. Ich glaube, ich hatte sieben oder acht Schulkameraden, wo zu Hause eine Baumschule oder Gärtnerei hintendran war. Gärtnerei, das sind die mit Blumen und Zierpflanzen. Und bei den Baumschulen, da geht es Sträucher und richtige Bäume. da ist auch eine Firma, das Disneyland in Paris.

Dan Bauer (:

Ja genau, gerade.

Katrin Stigge (:

Wenn da das aufgebaut wird, dann werden da nicht kleine Bäume angepflanzt, sondern da kommen dann gleich richtige. Und die kommen aus der Baumschule. Die haben in der Baumschule Abitur gemacht und werden dann verkauft.

Dan Bauer (:

Es macht total Sinn.

Dan Bauer (:

bin noch nie gefragt, wo diese Bäume herkommen, aber es macht ja total Sinn, dass die da nicht erst für 6 -7 Jahre wachsen. Es macht ja total Sinn, dass die schon da sind. Du hast mir gerade eine Tür aufgemacht. Vielen Dank.

Katrin Stigge (:

Ja, oder? Abitur auf der Baumschule gemacht heißt, die Pflanzen sind tatsächlich schon 6, 7, 8 oder 10 Jahre alt und dann geht es raus in die Welt. Jetzt haben wir wieder was gelernt, oder? Sehr spannend. Also kleine Zusammenfassung, Nachfolgeplanung. Was ich von dir jetzt gerade gelernt habe, ist 10 Jahre vorher.

Dan Bauer (:

Das ist super!

Dan Bauer (:

I see. Siehste? Ich wieder was gelernt. Wunderbar. Schön.

Dan Bauer (:

Ja.

Katrin Stigge (:

beginnen und gegebenenfalls sogar länger. Es ist eher ein reife Prozess, ein menschlicher reife Prozess als nur Verträge oder Zahlen, Daten, Fakten. Und man muss einfach schon auch richtig schauen, wo überall die Themen aufploppen können. Das ist ja eine ganze, wie soll ich sagen, ein ganzes Bündel von verschiedenen Themen, die da aufgrund von irgendwelchen Konstellationen

passieren können. Also es braucht schon auch dann eine gute Begleitung in diesem Prozess. Sehr spannend und was eine Baumschule ist, haben wir gerade erklärt, das mache ich jetzt nicht noch mal ins Fazit.

Dan Bauer (:

Exakt. Und als letzter Bonuspunkt zu diesem Fazit. Da draußen sind jetzt gerade ein Drittel an potenziellen Nachfolgern, die deswegen da sind, weil sie nicht nachfolgen. Was das in der Konsequenz bedeutet und wie desolat diese Unternehmen sind, darf jetzt jeder für sich bewerten. Aber das wären nicht ein Drittel verfügbarer potenzieller Nachfolger, wenn die alle so geil wären.

Dan Bauer (:

Bis zur nächsten Folge. Tschüss.

Katrin Stigge (:

Bis dann, tschüss!

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About the Podcast

Magisch unkonventionell
Unternehmer Podcast
Entdecken Sie die Magie des Unkonventionellen mit Dan Bauer und Katrin Stigge! In ihrem Podcast "Magisch unkonventionell" tauchen sie tief in innovative Ideen und einzigartige Ansätze ein, um Herausforderungen in Unternehmen auf ganz neue Weise zu lösen. Katrin bringt als Gründerin einer Business Academy, in der sie Chiefs of Staff ausbildet, wertvolle Einblicke in das Wesen von Unternehmen mit. Dan ergänzt dies als TOP-Stratege und Multiunternehmer mit seinem innovativen und unternehmerischen Blick auf die Dinge. Gemeinsam entwickeln sie nicht nur unkonventionelle Lösungen, sondern reflektieren diese auch kritisch. Freuen Sie sich auf inspirierende Gespräche, spannende Gäste und philosophische Diskussionen, die zum Umdenken anregen. Hören Sie rein und lassen Sie sich von kreativen Impulsen begeistern, die Ihr Unternehmen voranbringen können!

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Dan Bauer

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Dan Bauer ist ein hoch geschätzter Multi-Unternehmer und Impact-Entrepreneur, bekannt für seine vielseitigen Beiträge zur nachhaltigen Wirtschaft und gesellschaftspolitischen Belangen. Neben seiner Rolle als Senator im Senat der Wirtschaft und als Vorsitzender der Kommission für die Digitale Zukunft ist Bauer auch der Initiator des IPDR Forums, dessen Schirmherrschaft das renommierte Max-Planck-Institut für Innovation innehat. Das Forum hat FRAND Guidelines entwickelt, die den Umgang mit standardessentiellen Patenten vereinfachen und die Wirtschaft nachhaltig fördern. Zudem hat er bahnbrechende Projekte wie die Mission TOP 5 und die bootstrap academy ins Leben gerufen, die speziell auf die Digitalisierung Deutschlands und den Mangel an IT-Fachkräften ausgerichtet sind.

Er ist ebenfalls der Gründer des Fortschritt Center Mittelstand, einer Plattform, die Führungskräften im Mittelstand durch Wissensaustausch und Mentoring Unterstützung bietet. In diesem Rahmen fungieren aktive Geschäftsführer und Vorstände als Mentoren, die ihre Expertise und ihr Wissen teilen. Sein zusätzliches Projekt WINGO bietet Führungskräften Sparring auf Augenhöhe, um sie bei ihren täglichen Herausforderungen zu unterstützen. Durch all diese Initiativen zielt Bauer darauf ab, einen nachhaltigen und erfolgreichen Wandel in der deutschen Wirtschaft voranzutreiben und eine solide, ausgewogene Zukunft für die Gesellschaft zu schaffen.

Katrin Stigge

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Katrin Stigge kombiniert mit der Gründung ihres Unternehmens ANIMARTES Business School & Community ihr Expertenwissen und ihre Erfahrungen auf den Gebieten Führungskräfteentfaltung, Job Design, Personal branding und Community Management.

Sie begleitet als Business-Mentorin und Sparrings-Partnerin Assistenzen und Führungskräfte dabei, sich in ihrem beruflichen Alltag im Unternehmen als zielgerichtete Zukunftsgestalter, Vorwärtsmacher und Wertschätzer zu zeigen und klar zu positionieren.

Die Business-Expertin unterstützt sie dabei, ihrer Einzigartigkeit und Vielseitigkeit zu vertrauen und damit ihren persönlichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens und zur Unternehmenskultur zu leisten.

Katrin Stigge bietet als Erste die deutschsprachige vom Bundesverband Business Professionals zertifizierte Weiterbildung zur Chief of Staff aus der Rolle der Assistenz in ihrer eigenen Business School in der Schweiz an.

Die erfahrene Beraterin ist Beirätin des Bundesverbandes Business Professionals, Mitglied in verschiedenen Berufsverbänden und Netzwerken, des Chief of Staff Networks und des Netzwerkes Women for the Board.